Tragikomödie: Sein letztes Rennen (Arte 20:15 – 22:00 Uhr)

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FrĂŒher kannte jedes Kind den Marathon-Olympiasieger von 1956: Paul Averhoff. Doch nun, fast 60 Jahre spĂ€ter, mĂŒssen Paul und seine Frau Margot in ein Seniorenheim ziehen. Um aus dem Heimalltag auszubrechen, beschließt Paul, noch einmal den Berlin-Marathon zu laufen.

Paul Averhoff war einst ein großer MarathonlĂ€ufer, eine Legende, Gewinner der Goldmedaille in Melbourne. Das war 1956. Jetzt, mit weit ĂŒber 70, zieht er nach wiederholten StĂŒrzen seiner Frau Margot nach vielen glĂŒcklichen Jahren aus dem vertrauten Zuhause aus – auch weil Tochter Birgit sich nicht kĂŒmmern kann; sie jettet als Flugbegleiterin durch die ganze Welt und ist nur selten greifbar. Im Altersheim, wo Paul sich plötzlich zwischen Singkreis und Bastelstunde entscheiden muss, drĂ€ngt sich die entscheidende Frage auf: Das soll es gewesen sein? Nicht mit Paul.

Um nicht in tiefe Depression zu verfallen, zieht er seine alten Rennschuhe an und beginnt, im Heimpark zu laufen. Tag fĂŒr Tag. Runde fĂŒr Runde. Anfangs schleppend und jĂ€mmerlich, dann aber immer schneller. Seine Heim-Mitbewohner halten ihn fĂŒr verrĂŒckt, zumal er behauptet, fĂŒr den Berlin-Marathon zu trainieren und ihn auch gewinnen zu wollen. Als sich Margot dazu ĂŒberreden lĂ€sst, ihn wie frĂŒher mit strenger Hand zu trainieren, und Paul in einem Rennen gegen den jungen Pfleger Tobias gewinnt, schlĂ€gt die ZurĂŒckhaltung der Bewohner jedoch in Begeisterung um.

Die „trĂŒben Tassen“ werden wieder lebhaft, sie erinnern sich an ihren Helden aus vergangenen Tagen, feiern mit ihm und feuern ihn an. Und im Altersheim geraten die AblĂ€ufe durcheinander. Dann aber stirbt Margot, woraufhin Paul in tiefe Trauer verfĂ€llt. Kann er das Versprechen noch einlösen, das seine Frau ihm kurz vor ihrem Tod abgerungen hat? Dass er sein Rennen auch ohne sie zu Ende bringen wird, immer weiter lĂ€uft, unaufhaltsam, heraus aus den traurigen Gedanken, in Richtung Marathon. FĂŒr sich selbst, aber auch fĂŒr all jene, denen er es beweisen möchte – seiner Tochter Birgit, seinen Mitbewohnern, einer ganzen Stadt.

In einer Mischung aus Sportlerfilm und Seniorendrama zeigt Dieter Hallervorden seine FĂ€higkeit als Charakterdarsteller. Der populĂ€re Komiker hat in der Rolle des wĂŒrdevoll gealterten Ex-Spitzensportlers Paul Averhoff buchstĂ€blich einen Lauf – fast 400.000 Kinozuschauer hielten ihm die Daumen, dass er es ĂŒber die Ziellinie schafft. Neben Tatja Seibt als Pauls Frau, Heike Makatsch als Tochter und Reinhold Beckmann in einer Cameo-Rolle als Sportreporter glĂ€nzt Katharina Lorenz: Ihre Rolle der ĂŒberforderten Altenpsychologin zwischen Aggression und Trauer ist eine Hommage an die böse Oberschwester Ratched in „Einer flog ĂŒber das Kuckucksnest“.

Laufzeit: 105 Minuten
Genre: Tragikomödie, D 2013
Regie: Kilian Riedhof
FSK: 6

Schauspieler:

Paul Averhoff: Dieter Hallervorden
Margot Averhoff: Tatja Seibt
Birgit Averhoff: Heike Makatsch
Frau MĂŒller: Katharina Lorenz
Rita: Katrin Sass
Tobias: Frederick Lau
Rudolf: Otto Mellies
Frau Mordhorst: Annekathrin BĂŒrger

Film:

VerfĂŒgbar: Vom 05/02/2023 bis 11/02/2023