Gemeinsam mit dem Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, haben sich die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Dietmar Woidke und Dr. Reiner Haseloff, heute ein Bild von der geplanten Erweiterung des Luftwaffenstützpunkts Schönwalde/Holzdorf gemacht. Das Schlüsselvorhaben der Bundeswehr sieht insbesondere eine Stationierung von 47 Transporthubschraubern sowie den Aufbau des Raketenabwehrschirms Arrow 3 vor. Damit wird der Standort künftig noch maßgeblicher zur Stärkung der Fähigkeiten der Bundeswehr innerhalb des Verteidigungsbündnisses der NATO beitragen.
Pistorius, Woidke und Haseloff bekräftigten ihre volle Unterstützung für das Projekt und eine pünktliche Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen.
Woidke: „Brandenburg und die Bundeswehr sind seit Langem bewährte und verlässliche Partner. Investitionen in die Bundeswehr sind dringend erforderlich. Das Vorhaben Holzdorf kommt zum richtigen Zeitpunkt. Weltweit müssen wir sicherheits- und militärpolitische Umbrüche erleben, die die politischen Ordnungssysteme und internationalen Sicherheitsordnungen nachhaltig gefährden. Seit eineinhalb Jahren tobt ein furchtbarer Krieg in Europa, seit einigen Tagen steht Israel unter Beschuss. Die Neuausrichtung der Bundeswehr ist daher überfällig.
Brandenburg unterstützt den Ausbau des Luftwaffenstützpunktes. Um die notwendigen Maßnahmen auf der Landesebene zu koordinieren, richten wir eine Task Force ein. Die zusätzliche Wertschöpfung des Ausbaus wird der Region zu Gute kommen und auch für die Strukturentwicklung der Lausitz einen Schub bringen.“
Haseloff: „Die Bundeswehr steht vor großen Herausforderungen. Sie zu bewältigen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Land Sachsen-Anhalt sieht sich in der Pflicht dazu beizutragen, dass der Standort Holzdorf für neue Aufgaben ertüchtigt wird und alle dazu notwendigen Investitionen wie vorgesehen zum Abschluss gebracht werden. Die militärischen Belange haben angesichts der nicht zuletzt durch die mit dem Krieg in der Ukraine eingetretene Weltlage absolute Priorität. Sachsen-Anhalt wird sich als verlässlicher Partner erweisen. Ich danke dem Bundesverteidigungsminister und dem Land Brandenburg für die sehr gute Zusammenarbeit.“
Im Juli 2023 hat der Bundestag der Beschaffung schwerer Chinook-Transporthubschrauber, des Raketenabwehrsystems Arrow 3 und weiterer Systeme zur modernen Luftraumüberwachung zugestimmt. Diese werden ab dem Jahr 2027 am Luftwaffenstützpunkt Schönewalde/Holzdorf stationiert, der direkt auf der brandenburgisch-sachsen-anhaltischen Landesgrenze in den Kreisen Elbe-Elster und Wittenberg liegt. In die dortige Infrastruktur sollen etwa 700 Mio. Euro investiert werden. Die Zahl der militärisch und zivil Beschäftigten soll von 1.800 auf etwa 2.500 steigen. Das Projekt wird unter anderem aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen Bundeswehr finanziert, das im Rahmen der von Bundeskanzler Scholz ausgerufenen Zeitenwende eingerichtet wurde.
Das System Arrow 3 wurde in Israel entwickelt. Beide Ministerpräsidenten werten es als besonderes Zeichen der Verbundenheit und des Vertrauens, dass der erstmalige Verkauf an die Bundesrepublik erfolgt.
Der Bundeswehrstandort Schönewalde/Holzdorf ist seit über zwei Jahrzehnten Standort und Heimat von verschiedenen militärischen Verbänden, Einheiten und Dienststellen der Bundeswehr. Mit seinen ca. 1.800 Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeitenden gilt der Standort nicht nur als einer der größten Arbeitgeber der Region, sondern dient auch als wichtige regionale Ausbildungsstätte für junge Menschen und unterschiedlichste berufliche Ausbildungen und Qualifikationen. Darüber hinaus ist er ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region Elbe-Elsteraue. Die hier stationierten Verbände und Einheiten der Luftwaffe (u.a. Einsatzführungsbereichs 3 der Luftwaffe, Hubschraubergeschwader 64 Lufttransportgruppe, Waffensystemunterstützungszentrum, Systeminstandsetzungszentrum Drehflügler) leisten einen wesentlichen Beitrag für die Auftrags- und Aufgabenerfüllung der Bundeswehr insgesamt.
Foto: Das Bild zeigt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff in Holzdorf. (c) Staatskanzlei