Der türkische Botschafter in Deutschland, Ahmet Basar Sen (Foto), hat das Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet als Jahrhundertkatastrophe bezeichnet und um weitere Such- und Rettungskräfte sowie um Hilfsgüter gebeten. Im Interview mit dem Fernsehsender phoenix sagte Basar Sen, die zwei starken Beben am Montag hätten in einem Gebiet so groß wie die Benelux-Staaten und Slowenien zusammen „enorme Schäden“ angerichtet. Benötigt würden zunächst weitere Such- und Rettungskräfte, um in den nächsten zwei, drei Tagen verschüttete Menschen in den Trümmern aufzuspüren und zu bergen „bevor sich das Rettungsfenster schließt“. Gleichzeitig würden wegen des Winterwetters Zelte, Betten, Decken und Winterkleidung gebraucht. Auch Geldspenden seien hilfreich und würden in das Krisengebiet gelangen, versicherte der Botschafter.
Dass in den von der kurdischen Partei HDP regierten Städten weniger Hilfe ankomme, nannte der Basar Sen „eine Desinformation“. Die türkischen Behörden, der Katastrophenschutz und der türkische Halbmond machten „auf keinen Fall irgendeine Unterscheidung zwischen den Menschen“. Auf die Hilfe aus Griechenland angesprochen, erklärte der Botschafter: „Wenn es um humanitäre Katastrophen und Not geht, dann sind die beiden Völker füreinander sehr einfühlsam. Das war in der Geschichte schon immer so, dass wir uns bei Katastrophen gegenseitig geholfen haben“. Die Türkei sei tief dankbar für diese Hilfe.
Text/phoenix
Foto (c) Mohamed El Sauaf