Magdeburg. Die Beherbergungsbetriebe in Sachsen-Anhalt konnten im vergangenen Jahr 3,36 Mill. Gäste und 8,36 Mill. Übernachtungen verbuchen.
Damit wurde erstmals seit der Corona-Pandemie und überhaupt erst zum 4. Mal die 8-Millionen-Grenze bei den Übernachtungen überschritten.
Die Zahl der Gästeankünfte war 2023 um 7,1 % höher als 2022, die der Übernachtungen stieg im Vorjahresvergleich um 5,6 %. Bei den Ankünften konnten die Zahlen bis auf die Monate Juli, August und Oktober im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten noch einmal gesteigert werden, bei Übernachtungen gelang dies nur in den Monaten Juni und Juli nicht.
Die Ergebnisse des bisherigen Rekordjahres 2019 konnten auch 2023 noch nicht wieder erreicht werden. Gemessen am Vorkrisenjahr wurden die Gästezahlen um 6,8 % sowie die Übernachtungszahlen um 3,3 % verfehlt. In den Monaten April (+0,6 %), Mai (+0,7 %) und August (+1,3 %) wurden allerdings mehr Übernachtungen als in der Vergleichszeit 2019 registriert.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste lag 2023 bei 2,5 Tagen, überstieg damit den Wert aus 2019 von 2,4 Tagen und entsprach dem Wert des Vorjahres.
Der weitaus größte Anteil am Tourismusaufkommen wurde von Gästen aus dem Inland erbracht (2023: 3,11 Mill. Gästeankünfte; 7,77 Mill. Übernachtungen). 2023 kamen 0,25 Mill. ausländische Gäste in Sachsen-Anhalt an und es wurden von ihnen 0,59 Mill. Übernachtungen gezählt. Damit lagen die Ankünfte von Auslandsgästen unter dem Niveau von 2019. Ihre Übernachtungen lagen allerdings um 1,9 % über dem Niveau von 2019 (0,58 Mill.). Der Anteil der Übernachtungen ausländischer Gäste an allen Übernachtungen überschritt das Niveau von 2019 (6,7 %; 2023: 7,1 %).
2023 waren durchschnittlich 1 035 Beherbergungsbetriebe geöffnet. Die angebotenen Schlafgelegenheiten in den geöffneten Beherbergungsbetrieben waren im Schnitt zu 32,0 % ausgelastet (2019: 33,1 %).
Im Vergleich zu 2019 hatten dagegen so gut wie alle Betriebsarten das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. Eine Ausnahme bildeten die Campingplätze. Nach steigender Beliebtheit schon in den Corona-Jahren (2020: 23,9 % mehr Übernachtungen als 2019; 2021: +2,6 %) konnte dieser Trend in 2023 weiter ausgebaut werden. Mit rund 0,27 Mill. Gästeankünften (+26,4 %) sowie 0,76 Mill. Übernachtungen (+46,2 %) waren das weitaus mehr als 2019. Damit steigerte sich der Anteil der Campingplätze am Gesamtergebnis des Landes. Machten die Übernachtungen auf Campingplätzen 2019 noch 6,0 % aller Übernachtungen aus, waren es 2023 bereits 9,1 %.
Den größten Anteil am touristischen Aufkommen in Sachsen-Anhalt hatte nach wie vor der Bereich Hotellerie. Auf ihn entfielen 76,5 % aller Gästeankünfte (2,57 Mill.) und 60,8 % aller Übernachtungen (5,08 Mill.).
2023 registrierten alle 5 Reisegebiete Sachsen-Anhalts deutlich gestiegene Gäste- und Übernachtungszahlen im Vergleich zu 2022. Mit 1,10 Mill. Gästeankünften und 3,03 Mill. Übernachtungen war die Region Harz und Harzvorland weiterhin aufkommensseitig das größte Reisegebiet. Der höchste Zuwachs gegenüber 2022 wurden jedoch im Reisegebiet Magdeburg, Elbe-Börde-Heide erreicht. Bei den Ankünften stieg die Zahl um 9,8 % auf 0,82 Mill. und bei den Übernachtungen um 8,6 % auf 1,89 Mill.
Die vergleichsweise geringste Steigerung gegenüber 2022 wiesen die Beherbergungsbetriebe bei den Gästeankünften im Harz und Harzvorland sowie in der Altmark mit jeweils 6,0 % und bei den Übernachtungen im Harz und Harzvorland sowie im Reisegebiet Halle, Saale, Unstrut mit je 3,9 % Zuwachs aus. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste war 2023 im Harz und Harzvorland (2,8 Tage) und in der Altmark (2,7 Tage) am längsten. Am kürzesten verweilten die Gäste in den Regionen Halle-Saale-Unstrut bzw. Magdeburg, Elbe-Börde-Heide mit durchschnittlich jeweils 2,3 Tagen.
Gemessen am touristischen Aufkommen von 2019 konnten 2023 noch in keinem der Reisegebiete die damaligen Gästezahlen erreicht werden. Das Niveau wurde am ehesten wieder in der Altmark, dem anteilig kleinsten Reisegebiet, annähernd erreicht (-0,6 % Gäste). Bei den Übernachtungen wurden sowohl im Reisegebiet Magdeburg, Elbe-Börde-Heide (+7,2 %) als auch in der Altmark (+4,1 %) die Ergebnisse aus dem bisherigen Rekordjahr übertroffen.
Auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte lagen die Übernachtungszahlen 2023 bis auf den Saalekreis (0,42 Mill. Übernachtungen; -1,7 %) durchgängig über dem Vorjahresniveau. Die höchsten Zunahmen bei den Übernachtungen erreichte die Landeshauptstadt Magdeburg mit +14,5 %.
Gemessen am Vorkrisenjahr 2019 gab es in der Landeshauptstadt Magdeburg, im Landkreis Stendal, im Salzlandkreis und im Landkreis Jerichower Land 2023 höhere Übernachtungszahlen. Im Burgenlandkreis befanden sich die Zahlen auf ähnlichem Niveau und in den übrigen Landkreisen bzw. in den kreisfreien Städten wurden die Übernachtungszahlen aus dem Jahr 2019 in 2023 noch nicht wieder erreicht.
Die Zahlen stammen aus der Monatserhebung im Tourismus (Beherbergungsstatistik). In dieser werden Beherbergungsbetriebe ab 10 Schlafgelegenheiten u. a. mit Gästeankünften, Aufenthaltsdauer und Herkunft der Gäste erfasst.
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