Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird in der kommenden Woche in der Ukraine erwartet. Dort werde er sich über die Entwicklungen am Atomkraftwerk Saporischschja informieren, teilt die IAEA mit. Grossi hatte erst vor knapp zwei Wochen erklärt, die Sicherheit der Anlage habe sich verschlechtert. Am Dienstag hatte Grossi das AKW Kursk in der gleichnamigen russischen Region inspiziert und betont, durch die Kämpfe dort bestehe die ernste Gefahr eines atomaren Zwischenfalls.
Unterdessen hat der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj eigenen Angaben zufolge mehrere Tage an der Front bei Pokrowsk in der Ostukraine verbracht. Russland werfe alles ins Gefecht, um die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, schreibt Syrskyj auf Facebook. „Die Kämpfe sind außergewöhnlich hart.“ Die Ukraine müsse ständig unkonventionelle Methoden anwenden, um ihre Stellungen zu festigen.
Derweil ist ein ukrainischer F-16-Jet am Montag zerstört worden, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf ein Mitglied der US-Regierung. Demnach ist das Kampfflugzeug offenbar nicht abgeschossen worden, sondern durch einen Pilotenfehler abgestürzt. Die ukrainische Luftwaffe nahm zu dem Bericht zunächst nicht Stellung. Der ukrainische Außenminister drängt die EU-Verbündeten seines Landes unterdessen zur schnelleren Lieferung der zugesagten Luftabwehrsysteme. „Ich habe die Dringlichkeit der Lieferung von bereits zugesagter militärischer Hilfe deutlich gemacht“, sagt Dmytro Kuleba nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus der Europäischen Union in Brüssel. Dazu zählten auch Luftabwehrsysteme.
Zuvor hatten russische Truppen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau zwei Dörfer in der Ostukraine eingenommen. Es handelt sich demnach um Stelmachiwka in der Region Luhansk und Mykolajiwka in der Region Donezk, melden russische Nachrichtenagenturen. Der Generalstab der Ukraine teilt in einem Morgenbericht mit, dass ukrainische Streitkräfte Angriffe im Gebiet von Stelmachiwka abwehren.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 30. August 2024