Russische Truppen sind nach Angaben der ukrainischen Behörden vorĂŒbergehend in die ostukrainische Stadt Kupjansk eingedrungen, aber von der ukrainischen Armee wieder zurĂŒckgedrĂ€ngt worden. Die russische Infanterie sei „gebietsweise“ nach Kupjansk eingerĂŒckt, habe sich dann aber wieder zurĂŒckgezogen, sagte der Chef der MilitĂ€rverwaltung der Stadt, Andrij Besedin, am Donnerstag. Auf dem Weg in die Stadt seien die russischen Fahrzeuge „zerstört“ worden, fĂŒgte er hinzu. Die Situation sei wieder unter Kontrolle.
Die ukrainische Armee gab in einer separaten ErklĂ€rung bekannt, Kupjansk sei wieder „vollstĂ€ndig“ unter ukrainischer Kontrolle. Die KĂ€mpfe in der Umgebung dauerten an.
Die Stadt in der östlichen Grenzregion Charkiw war kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 mehrere Monate lang von Russland besetzt worden, nachdem der damalige BĂŒrgermeister Moskau die Kontrolle ĂŒbergeben hatte. Im September 2022 hatte die ukrainische Armee die Stadt, in der vor Beginn des Krieges 27.000 Menschen lebten, wieder zurĂŒckerobert.
Seitdem versuchten die russischen Truppen, Kupjansk zurĂŒckzuerobern, sagte MilitĂ€rverwaltungschef Besedin. Derzeit leben dort und in umliegenden Dörfern seinen Angaben zufolge noch 4000 Zivilistinnen und Zivilisten.
In der weiter sĂŒdlich gelegenen Region Donezk meldete die russische Armee am Donnerstag unterdessen die Einnahme eines weiteren Dorfes. Die Truppen hĂ€tten den Ort Wosnessenka „befreit“, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Der Ort liegt zwischen den strategisch wichtigen StĂ€dten Kurachowe und Pokrowsk. Kurachowe ist inzwischen fast vollstĂ€ndig von russischen Truppen eingekreist. Auch auf Pokrowsk rĂŒckt die russische Armee immer weiter vor.
Bei russischen Angriffen am Montag war zudem der Damm des Kurachower Stausees beschÀdigt worden. Steigende WasserstÀnde bedrohten nahe gelegene Dörfer, warnte der Regionalgouverneur.
Im Juni vergangenen Jahres war ein groĂer Staudamm aus der Sowjetzeit in der sĂŒdukrainischen Region Cherson gesprengt worden. Milliarden Liter Wasser strömten flussabwĂ€rts und ĂŒberschwemmten dutzende Orte an den Ufern des Dnipro.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 14. November 2024