UKRAINE-KRIEG: „Was soll man mit so einem Unsinn anfangen?“ Statement nach GesprĂ€chen mit den USA

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Unter schwierigen Vorzeichen haben in Saudi-Arabien neue Verhandlungen ĂŒber eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg begonnen. Die Delegation der Ukraine traf sich am Sonntagabend in Riad mit den US-UnterhĂ€ndlern, wie der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow mitteilte. FĂŒr Montag sind GesprĂ€che der US-Delegation mit russischen Regierungsvertretern geplant. WĂ€hrend Washington auf „echte Fortschritte“ hoffte, dĂ€mpfte Moskau die Erwartungen an die Verhandlungen.

Bei dem Treffen mit den US-Vertretern in Riad gehe es um „VorschlĂ€ge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur“, schrieb Umerow auf Facebook. Dabei mĂŒssten viele „komplexe technische Fragen“ geklĂ€rt werden. Ein ukrainischer Regierungsvertreter sagte spĂ€ter der Nachrichtenagentur AFP, die GesprĂ€che verliefen „gut, aber wir mĂŒssen bis morgen warten, um Schlussfolgerungen zu ziehen“.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte dem US-Sender Fox News zuvor gesagt, er hoffe auf „echte Fortschritte“ bei den GesprĂ€chen in Saudi-Arabien.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow Ă€ußerte sich hingegen zurĂŒckhaltend. „Wir sind erst am Anfang dieses Weges“, sagte er im russischen Staatsfernsehen. Es gebe viele ungeklĂ€rte „Fragen“ und „Nuancen“, wie eine Waffenruhe umgesetzt werden könnte. „Es liegen schwierige Verhandlungen vor uns“, fĂŒgte der Kreml-Sprecher hinzu.

Russische Staatsmedien berichteten, die Moskauer Delegation sei bereits am Sonntag in Riad eingetroffen. Bei den fĂŒr Montag geplanten GesprĂ€chen soll es Peskow zufolge vornehmlich um die Wiederbelebung einer Vereinbarung aus dem Jahr 2022 fĂŒr einen sicheren Transport ukrainischer Agrarexporte ĂŒber das Schwarze Meer gehen.

Moskau hatte die von der TĂŒrkei und den Vereinten Nationen vermittelte Vereinbarung 2023 aufgekĂŒndigt und dies damit begrĂŒndet, dass der Westen seine Zusage zur Lockerung von Sanktionen gegen russische Agrarexporte nicht eingehalten habe. Der US-Sondergesandte Witkoff sagte, aus einer möglichen Waffenruhe im Schwarzen Meer wĂŒrden die GesprĂ€che „natĂŒrlicherweise auf eine vollstĂ€ndige Waffenruhe hinstreben“.

Trotz der diplomatischen Initiative setzten Russland und die Ukraine ihre Luftangriffe auf das jeweils andere Land am Wochenende fort. Laut der MilitĂ€rverwaltung von Kiew wurden in der Nacht zum Sonntag bei russischen Drohnenangriffen drei Menschen getötet, darunter ein fĂŒnfjĂ€hriges MĂ€dchen und dessen Vater. In der Nacht zuvor waren bei russischen Drohnenangriffen in der sĂŒdukrainischen Stadt Saporischschja eine dreiköpfige Familie getötet worden.

Das russische Verteidigungsministerium erklĂ€rte derweil, dass die russische Armee in der Nacht zum Sonntag 59 ukrainische Drohnen „zerstört und abgefangen“ habe. In den an die Ukraine grenzenden Regionen Rostow und Belgorod wurden nach Behördenangaben zwei Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe getötet.

Der ukrainische PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj forderte die VerbĂŒndeten Kiews dazu auf, den Druck auf Russland zu erhöhen. „Neue Entscheidungen und neuer Druck auf Moskau sind notwendig, um diese Angriffe und diesen Krieg zu beenden“, erklĂ€rte er in Onlinenetzwerken. Es sei offensichtlich, dass Russland „diesen Krieg in die LĂ€nge zieht“. HĂ€tte Moskau den Vorschlag fĂŒr eine 30-tĂ€tige Waffenruhe angenommen, „hĂ€tten die Angriffe schon lĂ€ngst aufgehört“.

Den von von der Ukraine unterstĂŒtzten US-Vorschlag fĂŒr eine 30-tĂ€gige Waffenruhe hatte Putin kĂŒrzlich abgelehnt. Ein hochrangiger ukrainischer Beamter hatte am Freitag mit Blick auf die GesprĂ€che in Saudi-Arabien das Ziel formuliert, „mindestens“ eine teilweise Waffenruhe zu erreichen.

Die USA fahren seit der RĂŒckkehr von PrĂ€sident Donald Trump ins Weiße Haus einen deutlich Russland-freundlicheren Kurs. Witkoff Ă€ußerte sich in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit dem rechtsgerichteten Moderator Tucker Carlson sichtlich beeindruckt von Putin. Der russische PrĂ€sident sei kein „Bösewicht“, sondern vielmehr ein „großartiger“ AnfĂŒhrer, der den Krieg in der Ukraine beenden wolle, sagte Trumps Berater. „Ich mochte ihn. Ich fand, er war ehrlich zu mir.“

Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 24. MĂ€rz 2025