Ukrainischer Botschafter hofft auf schnelle Regierungsbildung mit Kanzler Merz

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Oleksii Makeiev: „Friedrich Merz ist ein VerbĂŒndeter“- Kritik an VernachlĂ€ssigung im Wahlkampf

OsnabrĂŒck (ots) – Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev setzt auf eine schnelle Koalitionsbildung zwischen CDU und SPD nach der Bundestagswahl. „Wir in der Ukraine hoffen auf eine zeitnah handlungsfĂ€hige Regierung in Deutschland“, sagte Makeiev der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). „Friedrich Merz ist ein VerbĂŒndeter“, sagt der Botschafter. Er hoffe deshalb, „dass in den Koalitionsverhandlungen, wie von Friedrich Merz angedeutet, das Thema Außen- und Sicherheitspolitik eine fĂŒhrende Rolle spielt“, sagte Makeiev der NOZ.

Leider hĂ€tten die demokratischen Parteien dem Krieg in der Ukraine „im Wahlkampf nur sehr wenig Aufmerksamkeit gewidmet“, kritisierte Makeiev gegenĂŒber der NOZ. „Ich glaube, das Thema wurde gezielt vermieden.“

Zwar habe die Ukraine „auch Olaf Scholz viel zu verdanken“, unter dessen Kanzlerschaft Deutschland bei Waffenlieferungen „einen sehr weiten Weg zurĂŒckgelegt“ habe. Zu zögerlich sei der Kanzler nicht gewesen, der sich gesellschaftlicher Mehrheiten habe vergewissern mĂŒssen. „Aber natĂŒrlich ist dann auch eine FĂŒhrungsrolle gefragt, um notwendige und schnelle Entscheidungen zu treffen“, sagte Makeiev der NOZ.

Eine solche Rolle attestiert der Botschafter Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), unter dessen FĂŒhrung das Verteidigungsministerium „sehr weitreichende UnterstĂŒtzung der Ukraine geliefert“ habe. „Welche Rolle er in Zukunft ĂŒbernimmt, ist natĂŒrlich Gegenstand der Koalitionsverhandlungen“, so Makeiev gegnĂŒber der NOZ. Aber „Boris Pistorius ist und bleibt ein guter Freund der Ukraine.“

Foto: Oleksii Makeiev (c) Anastasia Makeieva