Berlin/Bonn. Der HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des ParitĂ€tischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider (Foto), hat die von der Bundesregierung vorgestellten Eckpunkte fĂŒr die geplante Kindergrundsicherung scharf kritisiert. â2,4 Milliarden mehr sind eine schlichte EnttĂ€uschung. Was hier verabschiedet wurde, ist eine Verwaltungsvereinfachung, die bisherigen Leistungen werden neu zusammengestellt. Aber, wie der Finanzminister sagte, es gibt keine wirkliche Leistungsverbesserung fĂŒr die Kinderâ, so Schneider im Interview mit dem Fernsehsender phoenix.
Das was die Bundesregierung gestern vorstellte, âverdient den Namen Kindergrundsicherung nichtâ. Entscheidend sei, was im Portemonnaie bei den Kindern ankomme, und wenn da in Zukunft weiterhin Ebbe sei, âdann bleiben die Kinder in Armutâ. Die ab 2025 angekĂŒndigten 2,4 Milliarden Euro mehr wĂŒrden hauptsĂ€chlich fĂŒr Verwaltungsaufwand und Inflationsausgleich draufgehen, sagte Schneider. Er wĂŒnschte sich, eine Erhöhung der jetzt schon gezahlten Leistungen fĂŒr Kinder um rund 50 Prozent.
âWenn das draufgelegt worden wĂ€re, dann hĂ€tten wir gesagt, das ist eine Kindergrundsicherung. Die Kinder sind aus der Armut. Das ist ein Riesenschritt und nicht so eine fĂŒrchterliche EnttĂ€uschung, wie wir sie heute erlebt habenâ, so Schneider. Neben den Bundesfinanzminister Christian Lindner kritisierte Schneider vor allem Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD), dessen Aufgabe es eigentlich gewesen wĂ€re, das Existenzminimum neu zu justieren â âund er hat es schlicht nicht getanâ, so Schneider im phoenix-Interview.
phoenix-Presseteam
Foto (c) Der ParitÀtische Gesamtverband