Umzug der Orthopädischen Universitätsklinik in das Haus 60a auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg

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Magdeburg. Sowohl der stationäre Bereich als auch die OP-Säle der Orthopädischen Universitätsklinik haben die neuen Stationen im Haus 60a bezogen. Die Orthopädische Ambulanz, die Studienzentrale sowie das Leistungszentrum werden weiterhin im Haus 8 bleiben.

Die Orthopädische Universitätsklinik Magdeburg, unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christoph Lohmann, hat den Umzug seiner stationären Bereiche und den OP-Sälen in das Haus 60a erfolgreich abgeschlossen. Mit den kürzlich beendeten Baumaßnahmen wurden die Stationsbereiche, der Überwachungsbereich sowie der OP-Bereich umfangreich modernisiert. Die Bereiche wurden an die Anforderungen einer hochspezialisierten Orthopädie angepasst. Die renovierten Räume des Hauses bieten Patienten einen hohen Komfort, ausschließlich mit 2-Bettzimmern. Ebenso liegt der Überwachungsbereich der Orthopädie nun näher an den Intensivstationen, was die Patientensicherheit weiter erhöht. Darüber hinaus wird die Nähe der orthopädischen OP-Säle zu den anderen chirurgischen Disziplinen sowohl Synergien als auch eine bessere Patientenversorgung gewährleisten.

Prof. Lohmann sagt: „Ich freue mich auf die neuen Räumlichkeiten und bin sehr dankbar für den großen Einsatz der Mitarbeiter der Orthopädie und der gesamten Universitätsmedizin, die den Umzug vorbereitet und durchgeführt haben, damit wir nun unseren Patienten noch bessere Behandlungsbedingungen bieten können.“

Orthopädische Ambulanz weiterhin im Haus 8

In der Orthopädischen Ambulanz werden im Jahr ca. 10.000 ambulante Patienten versorgt. Nach wir vor bleibt diese ambulante Versorgung der Patienten aller Altersstufen, vom Säugling bis zu den älteren Menschen, wie gewohnt barrierefrei im Haus 8 bestehen.

Moderne Stationen gepaart mit zertifizierter Patientenversorgung

Die Orthopädische Universitätsklinik hat in den letzten Jahren seinen Anspruch, die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten, kontinuierlich umgesetzt und verschiedene Qualitätsprüfungen erfolgreich bestanden. Bereits 2013 erfolgte die erstmalige Zertifizierung als Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung. Bei der Endoprothese handelt es sich um ein künstliches Gelenk, welches als Ersatz für ein anderes Gelenk im menschlichen Körper implantiert werden kann. Das künstliche Implantat dient als Gelenkersatz, welcher möglichst lange im Körper verbleiben soll. Als Gründe für die Notwendigkeit können u.a. altersbedingte Verschleißerscheinungen zählen.

10 Jahre später nahm die Orthopädische Universitätsklinik eine weitere Zertifizierung von der EndoCert-lnitiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) entgegen. Sie bescheinigt darin, dass die Vorgaben der Maximalversorgung unter Einbeziehung der Module Schulterendoprothetik, Endoprothetik des oberen Sprunggelenks und Tumorendoprothetik, welches die einzige in Sachsen-Anhalt ist, als qualitätssichernde Maßnahme im Bereich der endoprothetischen Versorgung erfüllt sind.

Etwa 400.000 künstliche Gelenke werden jährlich deutschlandweit implantiert. Diese Operationen setzen eine langjährige operative Erfahrung voraus und gehören in die Hände von Spezialisten. In einem Endoprothetik-Zentrum werden Operationen der großen Gelenke auf höchstem Sicherheitsniveau und nach neuesten medizinischen Standards durchgeführt.

Neben der Endprothetik sind als hochspezialisierte Bereiche der Orthopädischen Universitätsklinik vertreten: die Schulterchirurgie, Wirbelsäulenorthopädie, Sportorthopädie, Orthopädische Rheumatologie, Tumororthopädie, Kinderorthopädie und die Infektiologie des muskuloskelettalen Systems.

Ein innovatives Roboter-System erweitert das technologische Equipment der Orthopädischen Universitätsklinik

Seit 2021 arbeitet die Orthopädische Universitätsklinik mit dem Roboter ROSA (Robotic Surgery Assistant), um Knieendoprothetik noch genauer durchzuführen. Der Einsatz dieser neuen intelligenten Technologie ermöglicht eine präzise Durchführung, denn der Roboter analysiert zuvor die individuelle Anatomie des Knies und unterstützt den OP-Arzt millimetergenau. Der Chirurg bleibt weiterhin unverzichtbar, aber die neue Technik übernimmt Messungen und Berechnungen, die schnell und präzise durchgeführt werden können und schließt damit Übertragungsfehler aus.

Eine wichtige Bedeutung kommt der Physiotherapie, insbesondere nach operativen Eingriffen aber auch bei konservativer Therapie zu. Ein spezialisiertes Team von Physiotherapeuten hilft nicht nur den operierten Patienten, sondern auch bei anderen muskuloskelettalen Erkrankungen, Verletzungen und auch altersbedingtem Verschleiß, den Genesungsprozess zu unterstützen und die Körperfunktionen zu reaktivieren und zu stabilisieren.

Biomaterialforschung – Exzellente Materialien ermöglichen langfristigen Erfolg von Operationen

Um langfristige Erfolge von Operationen zu sichern, wird seit Jahren nicht nur auf dem technologischen Gebiet, sondern im Bereich der Materialwissenschaften geforscht. In Operationen eingesetzte Materialen, die gut verträglich, belastungsfähig sowie korrosionsfrei sind, lassen einen langfristigen Erfolg einer Operation erwarten. Die Translation dieser neuen Erkenntnisse aus der Forschung in die klinische Praxis wird in Zukunft schonende OP-Verfahren und sehr zufriedenstellende Ergebnisse erbringen. Folgende Bereiche können davon profitieren: Primäre und Wechselendoprothetik mit z.B. neuartigen Prothesendesigns, biokompatible Implantatoberflächen, besondere Allergieimplantate sowie minimalinvasive OP-Techniken.

Prof. Lohmann forscht seit mehr als 25 Jahren auf dem Gebiet der Biomaterialforschung. Er gilt als Pionier auf diesem Gebiet und befasst sich mit den Gefahren des Verschleißes und der Korrosion von endoprothetischen Materialien und dem Einfluss von Ionen aus metallischen Werkstoffen.

Seit mehr als 30 Jahren Akkreditiertes Leistungszentrum des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

In der Orthopädischen Ambulanz der Universitätsmedizin Magdeburg ist eine sportmedizinische Abteilung mit einem Leistungsdiagnostikzentrum integriert, in dem Leistungs- wie auch Freizeitsportler untersucht werden können. Vor drei Jahren hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die Orthopädische Universitätsklinik Magdeburg erneut als eine von 25 Einrichtungen in Deutschland als „Sportmedizinisches Untersuchungszentrum“ akkreditiert. Nach umfänglicher Prüfung wurde der Klinik diese Anerkennung auch wieder für den Olympiazyklus 2020 bis 2024 zuerkannt.

Foto: Prof. Dr. med. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R, und Schwester Helga, Bereichsleitung Orthopädie, vor einem Mikroskop in einem Teil des neuen Bereiches der Orthopädischen Universitätsklinik im Haus 60a. (c) Fotografin:Sarah Kossmann/UMMD