Verbesserung der Langzeitbetreuung und Lebensqualität nach chirurgischen Eingriffen zur Gewichtsreduktion
Die Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg erweitert ihr Behandlungsangebot um eine spezialisierte Nachsorgegruppe für Patient:innen nach Magenverkleinerungen. Damit schließt sie die Versorgungslücke nach diesen sogenannten bariatrischen Operationen (Eingriffe, die die Gewichtsreduktion fördern sollen). Die Nachsorgegruppe bietet Betroffenen kontinuierliche Unterstützung bei der notwendigen Lebensstiländerung im ersten Jahr nach dem Eingriff, das als besonders herausfordernd gilt. Das Ziel ist es, die postoperative Lebensqualität zu verbessern, das Essverhalten zu stabilisieren und die langfristige Gewichtsreduktion zu fördern. Damit sollen Rückfälle in ungünstige Verhaltensmuster und die Verschlechterung bestehender oder die Entwicklung von Begleiterkrankungen des Übergewichtes verhindert werden.
Eine Magenverkleinerung bringt in der Regel nicht nur einen schnellen Gewichtsverlust mit sich, sondern erfordert auch tiefgreifende Veränderungen im Lebensstil: „Neben Ernährungsumstellungen und körperlicher Aktivität verändern sich die Selbstwahrnehmung und die sozialen Interaktionen der betroffenen Personen. Die herkömmliche Nachsorge blieb jedoch bislang auf wenige Termine beschränkt, wodurch viele Patientinnen und Patienten mit den neuen Herausforderungen allein gelassen wurden“, erklärt Prof. Dr. med. Florian Junne, Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg.
Die Klinik möchte Betroffene bei eben jenen Herausforderungen unterstützen. Hierfür trifft sich die Gruppe von maximal zwölf Patient:innen unter der professionellen Anleitung von Psychologin Sarah Rösch und Ernährungstherapeutin Elena Sohn im ersten Jahr nach dem bariatrischen Eingriff in regelmäßigen Abständen. „Wir freuen uns darauf, die Betroffenen dabei zu begleiten, in einer geschützten Umgebung ihre Erfahrungen miteinander zu teilen und gemeinsam Strategien zur Bewältigung der neuen Lebensumstände zu entwickeln“, so Sarah Rösch.
Die Themen der Gruppe sind auf die Bedürfnisse von Patient:innen nach Magenverkleinerungen zugeschnitten und umfassen Ernährung, Bewegung, Emotionsregulation und Körperbild. Dabei werden sowohl verhaltenstherapeutische als auch psychodynamische Techniken eingesetzt, um einen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten.
Interessierte Patient:innen und Zuweisende können über das Sekretariat der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg (Tel. 0391-67-14251) Kontakt zur Ambulanz für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie aufnehmen. Dort erhalten Sie gern weitere Informationen zu diesem Angebot.
Symbolfoto Magenverkleinerungen – © mi_viri – stock.adobe.com