US-Wirtschaftsexperten extrem pessimistisch

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Laut einer aktuellen weltweiten Umfrage unter Wirtschaftsexperten, dem Economic Experts Survey, befĂŒrchten insbesondere die Befragten aus den USA eine Zunahme politischer InstabilitĂ€t und eine Verschlechterung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. „Die US-amerikanischen Wirtschaftsexperten sind bereits seit einem Jahr sehr pessimistisch. Ihre Sorge ist deutlich stĂ€rker als bei Experten aus anderen LĂ€ndern, dass ihr Heimatland politisch instabiler wird“, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke (Foto).

WĂ€hrend die Befragten in den anderen Weltregionen eine Verbesserung der politischen StabilitĂ€t in ihren LĂ€ndern beobachten (+10), nehmen die US-Expertinnen und Experten eine deutliche Verschlechterung (-22) wahr. „Politische Unsicherheiten sind ein Risiko fĂŒr Investitionen und können zu einem RĂŒckgang des Wirtschaftswachstums fĂŒhren“, sagt Potrafke. FĂŒr die USA seien die EinschĂ€tzungen zur politischen StabilitĂ€t seit einem Jahr kontinuierlich negativ, erklĂ€rt Potrafke zu der vierteljĂ€hrlich stattfindenden Umfrage. „Die UnfĂ€higkeit von Politikern, gemeinsame Lösungen fĂŒr drĂ€ngende Probleme zu finden, könnte das Fundament der Globalisierung gefĂ€hrden“, sagt Potrafke.

Zudem erwarten 48% der befragten Expertinnen und Experten in den USA eine Zunahme des Protektionismus in der US-Handelspolitik. Dazu zĂ€hlt die BeschrĂ€nkung von HandelsaktivitĂ€ten, unter anderem durch Zölle. „LĂ€nder, die sich vom internationalen Handel abschotten, wachsen langsamer als stark globalisierte LĂ€nder“, sagt Potrafke. Ein geringeres Wirtschaftswachstum, verursacht durch Protektionismus, droht den Expertinnen und Experten zufolge unabhĂ€ngig vom Ergebnis der US-PrĂ€sidentschaftswahl, weil Kamala Harris und Donald Trump Ă€hnlich protektionistische Ansichten in der Außenhandelspolitik vertreten.

An dem aktuellen Economic Experts Survey, einer vierteiljĂ€hrlichen Umfrage des ifo Instituts und des Instituts fĂŒr Schweizer Wirtschaftspolitik, nahmen vom 17. September bis 1. Oktober 2024 1.514 Wirtschaftsexperten aus 119 LĂ€ndern teil.

Foto: Prof. Dr. Niklas Potrafke / Leiter des ifo Zentrums fĂŒr öffentliche Finanzen und politische Ökonomie

Quelle: ifo Institut am 19. November 2024