- VdK-PrĂ€sidentin Bentele: âKrise am schmerzhaftesten fĂŒr diejenigen, die ohnehin schon arm sind“
- HĂ€rtefallfonds fĂŒr diejenigen, die sich die Heizkosten nicht mehr leisten können
Zum Internationalen Tag fĂŒr die Beseitigung der Armut am 17. Oktober fordert VdK-PrĂ€sidentin Verena Bentele:
âMehr als zwei Jahre Pandemie, eine Energiepreiskrise, eine Inflationsrate von zehn Prozent: Das trifft diejenigen am schmerzhaftesten, die ohnehin schon arm oder von Armut bedroht sind. Diese Menschen haben keine Ersparnisse, um die steigenden Kosten abzufedern. Sie mĂŒssen tĂ€glich entscheiden, wo sie noch Einsparungen machen können: Auf welche Lebensmittel verzichte ich? Halten die Kinderschuhe noch eine Weile? Auch Menschen, die bisher finanziell gut aufgestellt waren, trifft die Krise hart. Die AbschlĂ€ge der Energieversorger haben sich zum Teil vervielfacht. Viele Menschen haben groĂe Angst, nun in die Armut abzurutschen.
Auf der anderen Seite sehen wir, dass groĂe Konzerne und Superreiche nicht nur unbeeindruckt aus der Krise hervorgehen, sondern sogar davon profitieren. Die 36 reichsten Menschen in Deutschland besitzen so viel wie die Ă€rmere HĂ€lfte der Bevölkerung. AuĂerdem ist die Zahl der MillionĂ€re in Deutschland im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent auf ĂŒber 1,6 Millionen gestiegen.
Um eine massive soziale Krise abzuwenden, brauchen wir starke Instrumente, die an mehreren Stellen ansetzen. Der VdK fordert die EinfĂŒhrung einer Vermögensabgabe und eine Ăbergewinnsteuer. Um das Armutsrisiko in der Energiepreiskrise zu vermindern, benötigen wir auĂerdem ein Grundkontingent an Gas und Strom zu verlĂ€sslichen und bezahlbaren Preisen fĂŒr Privathaushalte. Es muss darĂŒber hinaus einen HĂ€rtefallfonds fĂŒr Menschen mit kleinen Einkommen und Renten geben, die sich die Heizkosten nicht mehr leisten können, und zwar noch in diesem Jahr. Nicht zuletzt mĂŒssen die RegelsĂ€tze in der Grundsicherung deutlich angehoben werden.“
Foto: VdK-PrÀsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll