- Koalition muss bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zĂŒgig umsetzen
- VdK-PrĂ€sidentin Bentele: âPflegende Angehörige, die jeden Tag zwischen Beruf, Pflege, Haushalt und Kinderbetreuung jonglieren, sind oft am Ende ihrer KrĂ€fte“
Am heutigen Donnerstag ĂŒberreicht der UnabhĂ€ngige Beirat fĂŒr die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf den aktuellen Teilbericht an Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Der Teilbericht ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung des Koalitionsvertrags, nach dem pflegende Angehörige eine Lohnersatzleistung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege erhalten sollen. Der vollstĂ€ndige Bericht des Beirats soll im Jahr 2023 folgen.
VdK-PrÀsidentin Verena Bentele (Foto) erklÀrte heute dazu:
âDer AnkĂŒndigung aus dem Koalitionsvertrag mĂŒssen jetzt Taten folgen. Die derzeitigen gesetzlichen Regelungen helfen den pflegenden Angehörigen nicht, Pflege und Beruf zu vereinbaren. Sie jonglieren jeden Tag zwischen den Welten von Beruf, Pflege, Haushalt und Kinderbetreuung, sind dadurch oft am Ende ihrer KrĂ€fte. DarĂŒber hinaus reicht das Geld hĂ€ufig nicht, weil sie fĂŒr die NĂ€chstenpflege ihre Arbeitszeit reduziert haben. Alle, die fĂŒr die Pflege ihre Arbeitszeit verringern oder den Job ganz aufgeben, werden im Regen stehen gelassen. Wer seinen Beruf fĂŒr die Pflege aufgibt, gerĂ€t in finanzielle Nöte. Und wer weiter Vollzeit arbeitet, hat keine Zeit mehr zum Pflegen. Zeit oder Geld? Diese Entscheidung sollte niemand treffen mĂŒssen. NĂ€chstenpflege darf nicht arm machen.“
Im Rahmen einer groĂen Pflegestudie hatte der VdK mehr als 56.000 pflegende Angehörige und Gepflegte zu ihrer Situation befragt. Ein GroĂteil gab an, extrem belastet zu sein und Entlastungsangebote auch aus Sorge vor hohen Zuzahlungen nicht in Anspruch zu nehmen.
Bentele: âWir brauchen endlich gute Möglichkeiten zur Vereinbarung von Pflege und Beruf. Und wir brauchen eine eigene finanzielle Leistung fĂŒr die NĂ€chstenpflege â damit Pflegende sich von ganzem Herzen der Pflege ihrer Angehörigen widmen können.“
Foto: VdK-PrÀsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll