- Bentele: „Es kann nicht sein, dass die notwendigen Reformen alleine von den Versicherten in der GKV finanziert werden.“
- „Für eine einheitliche solidarische Krankenversicherung fehlt der Durchsetzungswille in der Regierungskoalition“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat darauf hingewiesen, dass zum Anfang des kommenden Jahres die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen werden. Die Zusatzbeiträge werden nach Aussage des GKV-Spitzenverbandes um mindestens 0,6 Prozentpunkte steigen. Dazu erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Die Anhebung der Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung sind schlechte Nachrichten für alle gesetzlich Versicherten. Uns als größter Sozialverband in Deutschland ist klar, dass es die kommenden Reformen wie die Krankenhaus- oder die Notfallreform nicht zum Nulltarif geben kann. Es kann aber nicht sein, dass diese notwendigen Umstrukturierungen alleine von den Versicherten in der GKV finanziert werden. Nur um den fragilen Frieden um den Kompromiss zum Bundeshaushalt zu wahren, werden die Mehrkosten komplett an die Versicherten weitergegeben.
Der Bund muss endlich im Gesundheitssystem seiner Verantwortung nachkommen und Geld in die Hand nehmen. Das gilt nicht nur für die Reformen, sondern auch für seine grundsätzlichen Aufgaben, wie die Beitragsfinanzierung der Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger, die seit Jahren durch den Bund unterfinanziert ist und die GKV damit zusätzlich belastet.
Eine einheitliche solidarische Krankenversicherung würde den GKV-Beitrag erheblich senken. Aber für diese Reform fehlt der Durchsetzungswille in der Regierungskoalition.“
Foto: VdK-Präsidentin Verena Bentele © Susie Knoll