- Armut im Alter nimmt weiter zu – Zahlen zur Grundsicherung im Alter zeigen nur die Spitze des Eisbergs
- Rentenniveau erhöhen, Freibetrag in der Grundsicherung schaffen und weitere finanzielle Hilfen auf den Weg bringen
Im Vergleich zum Vorjahr haben im September 2022 zwölf Prozent mehr Rentnerinnen und Rentner in Deutschland Grundsicherung im Alter beantragt. Zu diesen neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die das Redaktionsnetzwerk Deutschland veröffentlicht hat, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Diese Zahlen stehen für eine Misere, die in Deutschland stattfindet. Die Inflation und die hohen Energiepreise überfordern die Menschen, die mit einer kleinen Rente auskommen müssen. Die Bundesregierung muss Altersarmut endlich konsequent bekämpfen. Immer mehr Rentnerinnen und Rentner wissen nicht ein noch aus. Sie sitzen bei kalten zwölf Grad in ihrer Wohnung und essen am Monatsende nur noch Toastbrot, weil das Geld für mehr nicht reicht.
Die Zahlen zeigen aber nur die Spitze des Eisbergs: 70 Prozent der Berechtigten beantragen gar keine Grundsicherung im Alter – entweder weil sie die Leistung nicht kennen oder weil das Antragsverfahren zu beschämend ist. Die Realität ist viel dramatischer, als diese Zahlen belegen.
Die Politik darf sich nicht länger abwenden. Der VdK fordert die Bundesregierung auf, das Rentenniveau schnell auf mindestens 50 Prozent, idealerweise 53 Prozent zu erhöhen. Menschen, die ein Leben lang zu einem geringen Lohn gearbeitet haben, müssen im Alter eine Rente oberhalb des Existenzminimums erhalten. Zudem brauchen Rentnerinnen und Rentner mit kleinen Renten schnell ein Rettungspaket mit weiteren finanziellen Hilfen.“
Foto: VdK-Präsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll