- Forderungen der Industrie nach längerer Lebensarbeitszeit verunsichert die Bevölkerung
- Sozialverband VdK hält mehr Tarifbindung und Mindestlohn von über 13 Euro für notwendig
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat am Wochenende erneut die Verlängerung der Lebensarbeitszeit gefordert.
Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele (Foto):
„Die Debatte um einen späteren Renteneintritt muss endlich enden. Sie führt zu nichts und verunsichert die Bevölkerung. Die Regierung hat versprochen: Es wird keine Erhöhung der Regelaltersgrenze geben. Das ist aus Sicht des VdK auch gut so. Denn vor allem Geringverdiener und hart arbeitende Menschen müssten dadurch de facto eine Rentenkürzung hinnehmen. Viele von ihnen schaffen es schon heute nicht, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten. Eine weitere Erhöhung bedeutet für diese Menschen nur höhere Abschläge und eine geringere Rente. Das kann nicht die Antwort der Politik sein.
Der VdK fordert, die Renten heute und morgen zu sichern. Dafür ist ein stabil hohes Rentenniveau von mindestens 50 Prozent nötig. Zudem brauchen wir Beitragszahler, die ordentlich verdienen. Deshalb fordert der VdK mehr Tarifbindung und einen höheren Mindestlohn von über 13 Euro. Das stabilisiert dann auch finanziell die Rentenversicherung.“
Foto © VdK / Susie Knoll