- Wegfall des Entlastungsbudgets ist eine Ohrfeige fĂŒr alle NĂ€chstenpflegenden
- VdK behÀlt sich Klageweg bei ungleicher Erhöhung der PflegebeitrÀge vor
Zum gestrigen Kabinettsbeschluss zur Pflegereform erklÀrt VdK-PrÀsidentin Verena Bentele:
âDer Kabinettsbeschluss zur Pflegereform ist ein Desaster. Die BeitrĂ€ge gehen rauf, die Leistungen runter. Eine Ohrfeige fĂŒr alle NĂ€chstenpflegenden ist der Wegfall des versprochenen Entlastungsbudgets, das noch im Koalitionsvertrag versprochen und im Referentenentwurf geplant war. Die pflegenden Angehörigen sind es, die die Pflege in Deutschland am Laufen halten. Gerade sie brauchen dringend eine EntbĂŒrokratisierung und individuell wĂ€hlbare Entlastungsmöglichkeiten.
Besonders Rentnerinnen und Rentner sind die groĂen Verlierer der Pflegereform. Die gestern verabschiedete Mehrbelastung durch eine Erhöhung der PflegeversicherungsbeitrĂ€ge fĂŒr Rentner mit Kindern ĂŒber 25 Jahren ist eine fatale Entscheidung und geht komplett in die falsche Richtung. Fast die HĂ€lfte der pflegebedĂŒrftigen Rentnerinnen und Rentner werden von ihren Kindern gepflegt, das belegt unsere VdK-Pflegestudie. Die gepflegten Eltern profitieren lebenslang von der Anzahl ihrer Kinder und haben eine sehr groĂe Chance zuhause gepflegt zu werden. Gerade sie sollten nicht höhere BeitrĂ€ge zahlen mĂŒssen.
Zudem ist jetzt eine paritĂ€tische Finanzierung der BeitrĂ€ge zur Pflegeversicherung der Rentnerinnen und Rentner dringend notwendig. Falls der Bundestag bei der ĂŒbermĂ€Ăigen Belastung der Rentner nicht nachschĂ€rft, behĂ€lt sich der VdK den Klageweg vor. Das Bundesverfassungsgericht hatte im Jahr 2022 angemahnt, dass bis zum 31. Juli 2023 eine Neuregelung fĂŒr der Pflegeversicherung zu treffen sei. Dabei muss die genaue Anzahl der Kinder bei der Beitragsbemessung berĂŒcksichtigt werden.“
Foto: VdK-PrÀsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll