Bentele beklagt Ungerechtigkeiten: „Viele Menschen wissen nichts von den Fördermitteln“
Osnabrück (ots). Der Staat sollte Sozialleistungen künftig auch ohne vorherigen Antrag der Betroffenen auf deren Konto überweisen. Das forderte Verena Bentele, Präsidentin des größten deutschen Sozialverbandes VdK, im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Bentele sagte: „Viele Menschen beantragen Leistungen gar nicht erst, obwohl sie ihnen zustehen würden, weil sie nichts von den Fördermitteln wissen.“ Das sei ungerecht und müsse geändert werden, zumal der Prozess der Beantragung häufig zu kompliziert sei.
Die VdK-Präsidentin sprach sich dafür aus, Finanz- und Sozialämter besser miteinander zu verknüpfen. Bei einem besseren Austausch der Daten könne der Staat selbst berechtigte Empfänger identifizieren und ihnen Geld überweisen. Das gelte analog auch für Kinder oder deren Eltern, die Ansprüche auf staatliche Leistungen haben. Bentele verwies auf die teils prekäre Lage in Familien: „Das kann doch nicht sein in Deutschland, dass so viele Kinder morgens ohne Pausenbrot in die Schule gehen“, warb sie für eine bessere Verzahnung der staatlichen Stellen.
Foto: VdK-Präsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll