- VdK kritisiert Vorschlag der Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen, hohe Renten abzuschmelzen
- Bentele: „Wir brauchen eine grundsätzliche Reform der Rentenversicherung, indem wir alle Erwerbstätigen einbeziehen“
Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzler, fordert in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, die Renten langsamer steigen zu lassen und besonders hohe Renten künftig abzuschmelzen. VdK-Präsidentin Verena Bentele (Foto) sagt dazu:
„Der Vorschlag von Frau Schnitzler klingt wie eine doppelte Rentenkürzung. Diese Umverteilung unter den Rentnern löst aus meiner Sicht nicht das Finanzierungsproblem in der Rentenversicherung. Wir brauchen vielmehr eine grundsätzliche Reform der Rentenversicherung, indem wir alle Erwerbstätigen, also auch Beamte, Politiker und Selbstständige in die Rentenversicherung einbeziehen. Mehr Beitragszahler, die gleichzeitig höhere Beiträge zahlen, führen zu mehr Einnahmen in das gesetzliche Rentensystem.
Das zentrale Problem im Bereich der Alterssicherung liegt nicht in den hohen Renten, sondern in den zum Teil sehr hohen Pensionen: Aktuell erhalten wenige Hundert Rentner eine Rente von mehr als 3000 Euro brutto. Diese Menschen haben mindestens 50 Jahre eingezahlt. Wer 45 Jahre immer den Höchstbetrag in die Rentenkasse eingezahlt hat, bekommt 2022 rund 2962 Euro brutto oder 2636 Euro netto. Dabei handelt es sich aber um eine verschwindend geringe Zahl. Bei Beamten ist es eher der Normalfall, dass sie mehr als 3000 Euro Pension bekommen. Laut Statistischem Bundesamt lag 2022 das Ruhegehalt für Pensionäre des öffentlichen Dienstes bei durchschnittlich 3170 Euro brutto.“
Foto: VdK-Präsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll