- VdK: Bearbeitung von Wohngeldanträgen dauert zu lange
- Bentele: Kompliziertes Prüfverfahren verzögert Auszahlung um viele Monate
Der Wohngeldbetrag soll ab 2023 um durchschnittlich rund 190 Euro pro Monat erhöht werden. Im Januar werden durch die Wohngeld-Reform rund 1,4 Millionen Haushalte neu hinzukommen. Das stellt die Wohngeldstellen vor große Herausforderungen. VdK-Präsidentin Verena Bentele sagt dazu:
„Oberste Priorität muss die schnelle Bearbeitung der Wohngeldanträge haben. Dafür müssen die Ämter das Wohngeld vorläufig auszahlen und auf eventuelle Rückzahlungsforderungen verzichten. Das Bundesbauministerium hat dafür ausdrücklich die Voraussetzungen geschaffen. Die Kommunen müssen jetzt von dieser Möglichkeit im Sinne der Menschen Gebrauch machen. Wer einen Anspruch auf Wohngeld hat, hat meist keine Rücklagen, um ein paar Wochen oder Monate zu überbrücken.
Um diese Herausforderungen stemmen zu können, brauchen die Kommunen dringend mehr Personal und Kapazitäten in den Wohngeldstellen. Dafür muss jetzt alles getan werden.
Schon jetzt kommen die Ämter mit der Bearbeitung der Anträge kaum hinterher. Die Prüfverfahren sind viel zu langwierig. Anspruchsberechtigte müssen in einigen Kommunen bereits heute bis zu einem Jahr warten. Das ist ein echtes Problem, da die Menschen ihre Energierechnungen jetzt nicht bezahlen können.
Die Wartezeiten werden sich durch die Wohngeld-Reform weiter verlängern, wenn sich im Januar zusätzlich rund 1,4 Millionen Anspruchsberechtigte in den Schlangen vor den Ämtern einreihen. Das komplizierte Prüfverfahren verzögert die Auszahlung um viele Monate.
Den Menschen muss so schnell wie möglich geholfen werden, damit sie sich nicht verschulden oder ihnen der Energieversorger die Anschlüsse sperrt. Was das im Winter bedeuten würde, kann sich jeder vorstellen.“
Foto: VdK-Präsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll