- Sozialverband VdK fordert gezielte Leistungen fĂŒr Menschen ohne finanzielle SpielrĂ€ume
- Verena Bentele: âWir mĂŒssen dafĂŒr sorgen, dass alle ihre Emissionen senken können“
Die Debatten um das Klimageld werden immer hitziger. Jetzt wollen die BundeslÀnder mit einem Antrag die Regierung auffordern, mit der Auszahlung im Jahr 2025 zu beginnen. Zu den aktuellen Diskussionen um das Klimageld sagt VdK-PrÀsidentin Verena Bentele:
âDie Bundesregierung vergeudet mit der Debatte um den Zeitpunkt der EinfĂŒhrung des Klimageldes Zeit. Viel wichtiger ist die Frage, wie alle Menschen in die Lage versetzt werden können, Klimaschutz mit voranzutreiben. Das Klimageld reicht nicht aus, um alle Fragen der sozialen Gerechtigkeit in Bezug auf die gesellschaftliche Herausforderung der Klima-Transformation zu lösen. So sieht keine gerechte Klimawende aus. Wir brauchen vor allem gezielte Leistungen fĂŒr Menschen ohne finanzielle SpielrĂ€ume, und nicht nur ein GieĂkannen-Prinzip.
In den vergangenen Jahren waren UnterstĂŒtzungsleistungen alles andere als zielgenau. Laut KfW nutzten beispielsweise Haushalte mit ĂŒberdurchschnittlichen Einkommen rund dreimal so hĂ€ufig Elektrofahrzeuge wie Haushalte, die unterdurchschnittlich verdienen. Vor allem Menschen mit hohem Einkommen haben somit von den Fördergeldern profitiert. Menschen mit niedrigem Einkommen konnten sich ein E-Auto schlicht nicht leisten.
Ein anderes Beispiel ist die Bundesförderung fĂŒr effiziente GebĂ€ude (BEG). Auch die wurde ĂŒberwiegend von gutverdienenden Privatpersonen im erwerbsfĂ€higen Alter mit hoher Qualifikation in Anspruch genommen. Das zeigt eine Auswertung der Daten aus dem Jahr 2021. Ărmere Menschen konnten sich offenbar trotz Förderangebot die teuren klimafreundlichen Umbauten nicht leisten.
KĂŒnftig soll die BEG-Förderung stĂ€rker einkommensorientiert gestaltet werden. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das muss jetzt dringend bei allen Förderprogrammen beachtet und umgesetzt werden.
Reiche können sich aus der Nutzung von fossilen Brennstoffen herauskaufen, können sich E-Auto, Solarzellen oder WĂ€rmepumpe leisten. Ărmere Menschen profitieren nicht von Förderungen und bleiben so auf ihren alten Autos und Heizungen sitzen. Wir mĂŒssen dafĂŒr sorgen, dass alle ihre Emissionen senken können. Sonst kann Klimaschutz nicht gelingen.“
Foto: VdK-PrÀsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll