Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die geplante Reform des Staatsbürgerschaftsrechts, wie sie Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf den Weg gebracht hat. „Es ist richtig, wenn Menschen, die seit Jahren hier leben, arbeiten und wirtschaften, der Zugang zur deutschen Staatsbürgerschaft erleichtert wird“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke (Foto). Die zum Teil populistische Kritik von Union und Teilen der FDP an diesem Vorhaben sei nicht nachvollziehbar. „Es geht grundsätzlich um mehr Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ich kann vor dieser Art von Spaltung nur warnen.“
Deutschland sei ein Einwanderungsland, und dazu gebe es angesichts der demografischen Entwicklung auch keine Alternative, so Werneke weiter. „Allein im Bildungssektor – inklusive der Kinder- und Jugendhilfe – brauchen wir bis 2025 rund 400.000 Fachkräfte mehr als heute, und im öffentlichen Dienst droht bis 2030 eine personelle Unterdeckung von rund einer Million Arbeitskräften.“ Notwendig seien in Deutschland gute Arbeitsbedingungen und eine Willkommenskultur, die es Menschen attraktiv mache, zu uns zu kommen. „Dazu gehört auch die Chance, sich leichter und schneller als bisher für die deutsche Staatsbürgerschaft entscheiden zu können. Auch vor diesem Hintergrund ist ein modernes Staatsbürgerschaftsrecht längst überfällig.“
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