Veronika Grimm kritisiert Bundesbank-Vorschlag zur Schuldenbremse

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Wirtschaftsweise: „Bedenkliche Einmischung in Politik“ – Schuldenstand zu hoch

OsnabrĂŒck (ots) – Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat den Vorschlag der Bundesbank fĂŒr eine Lockerung der Schuldenbremse scharf kritisiert: „Ich finde es bedenklich, dass die Bundesbank sich aktiv in die fiskalpolitische Debatte einmischt“, sagte die Professorin der TU NĂŒrnberg im Interview mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). „Die UnabhĂ€ngigkeit der Geldpolitik ist ein hohes Gut und sollte gewahrt werden. Sie ist wichtig fĂŒr das Vertrauen der Konsumenten in die PreisstabilitĂ€t.“

Auch inhaltlich ĂŒbte Grimm Kritik: „Wir sind nicht bei einem Schuldenstand von 60 Prozent. Und wenn wir so weitermachen, dann werden wir es auch so schnell nicht mehr sein. Daher nĂŒtzt das nichts,“ sagte die Ökonomin in dem „NOZ“-Interview. Zwar sei es „natĂŒrlich sinnvoll, jetzt das Verteidigungsbudget noch weiter aufzustocken“, so Grimm weiter. Aber dafĂŒr gĂ€be es auch heute schon Möglichkeiten, „zum Beispiel ĂŒber die Notfallregel der Schuldenbremse“.

Grimm regierte auf ein PlÀdoyer der Bundesbank, die Schuldenregeln zu lockern: Bis zu einer Verschuldungsquote von 60 Prozent des BIP soll demnach eine Nettokreditaufnahme von 1,4 statt 0,35 Prozent der Wirtschaftsleistung erlaubt sein, oberhalb der 60-Prozent-Schwelle immerhin noch in Höhe von 0,9 Prozent des BIP.

Foto: Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schnitzer, Vorsitzende (c) SachverstÀndigenrat Wirtschaft