Köln, 6. Juli 2023 – Im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung des Handball-Bundesliga e.V. wurde die EinfĂŒhrung eines Videobeweises in der LIQUI MOLY HBL zur Saison 2023/24 beschlossen.
Dabei sind ausnahmslos die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter berechtigt, den Videobeweis anzufordern. Im Falle eines Videobeweises wird das Spiel durch ein Time Out unterbrochen, die Schiedsrichter zeigen in der Folge das Zeichen fĂŒr den Videobeweis an, um bekannt zu machen, dass die Situation mittels Videobeweis durch sie ĂŒberprĂŒft wird.
UnterstĂŒtzt werden die Schiedsrichter in der jeweiligen Halle durch einen Operator, der die zu ĂŒberprĂŒfende Situation am Bildschirm zur VerfĂŒgung stellt. Die ĂberprĂŒfung erfolgt ausnahmslos durch die Unparteiischen vor Ort.
Der Videobeweis in der LIQUI MOLY HBL umfasst folgende Situationen:
– Tor oder kein Tor: zur Bestimmung, ob die Spielzeit abgelaufen oder das Spiel unterbrochen wurde, bevor der Ball die Torlinie vollstĂ€ndig ĂŒberquert hat.
– Schwerwiegende und unfaire Aktionen: Situationen ohne Ball, die auĂerhalb des Blickfeldes der Schiedsrichter passieren
– Disqualifikation (rote Karte): Zur genaueren Identifizierung der RĂŒckennummer des fehlbaren Spielers durch die Schiedsrichter
– Konflikte auf dem Spielfeld: Konfrontationen zwischen zwei (oder mehr) Spielern und die Schiedsrichter haben Zweifel daran, welche(r) Spieler zu bestrafen ist
– Simulation: Wenn die Schiedsrichter ernsthafte Zweifel daran haben, ob ein Spieler progressiv bestraft werden sollte oder wenn ein Spieler versucht, die Schiedsrichter durch Simulation zu tĂ€uschen
– Wenn die Schiedsrichter ernsthafte Zweifel daran haben, ob eine 2-Minuten-Strafe oder eine Disqualifikation auszusprechen ist
– Den Spielausgang verĂ€ndernde Situationen in den letzten 30 Sekunden (gilt auch fĂŒr VerlĂ€ngerung): Wenn die Schiedsrichter ernsthafte Zweifel an einer 7-m-Entscheidung oder einem technischen Fehler eines Spielers haben, der ein Tor erzielt
– Sonstiges: Im Falle einer Entscheidung, die einen Protest (Einspruch) nach sich ziehen kann
Wird im Rahmen des Videobeweises festgestellt, dass die Sequenz nicht aussagekrÀftig ist, treffen die Schiedsrichter eine Entscheidung aufgrund der von ihnen beobachteten Tatsachen.
Der Einsatz des Videobeweises wurde von der HBL GmbH in enger Abstimmung mit dem Schiedsrichterwesen des Deutschen Handballbundes entwickelt.
Der Videobeweis wird in der kommenden Saison erstmals im Rahmen des Pixum Super Cups eingesetzt, der am 23. August 2023 die 57. Saison der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga in DĂŒsseldorf eröffnen wird.Â
Text/Foto: Handball-Bundesliga GmbH