Die erwarteten Inflationsraten sind weltweit sehr hoch. Für das Jahr 2022 liegt die erwartete Rate bei durchschnittlich 7,7 Prozent. Dies zeigt der neue Economic Experts Survey (EES), eine globale vierteljährliche Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik, mit Teilnehmenden aus über 100 Ländern. „Die Inflation ist weltweit gekommen, um zu bleiben“, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke (Foto). „Die für das Jahr 2022 erwartete Inflationsrate liegt rund fünf Prozentpunkte über der von der Weltbank ausgewiesenen Rate im letzten Jahrzehnt (2010 bis 2019).“
Auch für die kommenden Jahre sehen die Teilnehmenden hohe Inflationsraten. Für die abgefragten Jahre 2023 und 2026 erwarten sie Inflationsraten von weltweit durchschnittlich 6,2 Prozent und 4,5 Prozent. Das sind zwar Rückgänge im Vergleich zu den Erwartungen für dieses Jahr, doch würden die Raten damit noch deutlich über der von der Weltbank ausgewiesenen Zahl von 2,7 Prozent im Zeitraum 2010 bis 2019 liegen.
Die Erwartungen für das Jahr 2022 unterscheiden sich regional deutlich. Mit über 20 Prozent sind die Raten besonders hoch in Südamerika, Nord- und Ostafrika sowie West- und Zentralasien. Im weltweiten Vergleich niedrige Inflationserwartungen gibt es beispielsweise in Nord- und Mittelamerika und weiten Teilen Europas, wo die erwartete Inflationsrate unter 10 Prozent liegt.
Die Ergebnisse der Sonderumfrage zum Thema Inflation basieren auf 663 Antworten.
Foto: Prof. Dr. Niklas Potrafke © ifo Institut