Wahlkampf-Endspurt in Magdeburg: Wer von den Bundestagskandidaten sorgt fĂŒr mehr Wohnungsbau?

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Magdeburg. Zwei Kreuze, die auch ĂŒbers Wohnen entscheiden: Das Bauen und Wohnen in Magdeburg soll in der Wahlkabine eine wichtige Rolle spielen. Das fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die Bau-Gewerkschaft startet einen „Wahl-Weckruf Wohnen“ und warnt: „Es ist höchste Zeit, den Neubau anzukurbeln. Wer in Magdeburg fĂŒr den Bundestag kandidiert, muss deshalb beim Wohnungsbau Farbe bekennen: Soll es ein Konjunkturprogramm fĂŒr mehr Wohnungsbau geben – ja oder nein? Denn wer regieren will, der muss dringend den Wohnungsbau als Konjunkturmotor in Schwung bringen“, so Thomas Waldheim.

Der Vorsitzende der IG BAU Altmark-Börde-Harz warnt: „Passiert nichts, dann droht der Bau Leute zu verlieren. Das wĂ€re fatal. Denn jeder einzelne Arbeitsplatz zĂ€hlt. FĂŒr den Neubau und fĂŒr Sanierungen braucht Magdeburg in den kommenden Jahren jeden, der auf dem Bau zupackt.“

Doch konkrete Wahlversprechen zum Wohnungsbau gebe es nicht: „Die Parteien versuchen, einen weiten Bogen um das Thema zu machen“, so Thomas Waldheim. Deshalb sei der „politische Wohnungsbau-Check“ bei den Bundestagskandidaten in Magdeburg „mehr als fĂ€llig“. Wer in den Bundestag wolle, mĂŒsse klare Ziele haben und klare Versprechen fĂŒr das Bauen und Wohnen in Magdeburg, in Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland geben.

Immerhin wĂŒrden bundesweit vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen dringend gebraucht. „Die neue Bundesregierung muss ein Wohnungsbau-Konjunkturprogramm auf die Beine stellen – und zwar gleich nach der Bundestagswahl. Nur das schafft neue Wohnungen. Es stĂŒtzt die angeschlagene Baubranche und verhindert den Verlust von weiteren ArbeitsplĂ€tzen auf dem Bau“, so Waldheim.

Konkret fordert die IG BAU einen Fond fĂŒr den Sozialwohnungsbau. Dieser mĂŒsse durch das Grundgesetz abgesichert sein. Mindestens 11 Milliarden Euro sollen so pro Jahr bereitstehen, um 100.000 Sozialwohnungen neu zu bauen, so die Gewerkschaft. „Es muss endlich eine feste und verlĂ€ssliche Fördersumme geben. Denn mit dem Sozialwohnungsbau nach ‚schwankender Haushaltslage‘ muss Schluss sein“, sagt Thomas Waldheim.

Außerdem mĂŒsse die Mehrwertsteuer fĂŒr Neubau von Sozialwohnungen von 19 auf 7 Prozent sinken. „Und zwar bei allen Bauleistungen fĂŒr WohngebĂ€ude, in denen mindestens zwei Drittel der Wohnungen Sozialwohnungen sind“, fordert Waldheim.

Die IG BAU fordert darĂŒber hinaus ein bundesweites Sozialwohnungs-Register. „Nur so können der Bund, das Land Sachsen-Anhalt und alle Akteure in Magdeburg den Bedarf und Neubau von Sozialwohnungen vernĂŒnftig planen“, macht Thomas Waldheim deutlich.

Foto: Was das Wahlkreuz mit dem Mauerstein zu tun hat: „Bei der Bundestagswahl geht es auch darum, wie viele Wohnungen in Magdeburg kĂŒnftig neu gebaut werden“, sagt die IG BAU. Die Gewerkschaft fordert von der neuen Bundesregierung ein Neubau-Konjunkturprogramm. (c) IG BAU | Florian Göricke