Halle (ots) – Der Skandal um Sicherheitslecks im GefĂ€ngnis Burg (Landkreis Jerichower Land) weitet sich aus. Das Justizministerium in Magdeburg lĂ€sst in der JVA nach weiteren verschwundenen Dokumenten mit sensiblen Daten fahnden. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Wochenendausgabe) unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher. Nach MZ-Informationen sollen persönliche Daten von JVA-Bediensteten betroffen sein. WĂŒrden diese in die HĂ€nde von Gefangenen oder deren Komplizen gelangen, könnte das die Sicherheit der Beamten gefĂ€hrden.
Das Justizministerium erklĂ€rte, dass man bei Kontrollen im GefĂ€ngnis in den dortigen Papieren LĂŒcken entdeckt habe. „Im Rahmen von Fachaufsichts-Besuchen ist festgestellt worden, dass in der JVA Burg weitere Dokumente nicht aufgefunden werden konnten, welche unter anderem auch personenbezogene Daten enthalten“, sagte Sprecher Danilo Weiser.
Er betonte zugleich: „Es liegen dem Ministerium aktuell keine Anhaltspunkte vor, dass personenbezogene Daten an Unbefugte gelangt sind.“ Ein Sicherheitsleck im Burger GefĂ€ngnis hatte im November deutschlandweit Schlagzeilen gemacht. Das Ministerium musste einrĂ€umen, dass ein detaillierter Lageplan der Haftanstalt in die HĂ€nde von Insassen gelangt war.
Bei den jetzt verschwundenen Dokumenten soll es sich nach MZ-Informationen um Checklisten handeln, die festlegen, wie das Personal auf bestimmte Situationen zu reagieren hat. Im Justizministerium gilt es als denkbar, dass Beamte die Dokumente innerhalb des GefĂ€ngnisses an einen anderen Ort gebracht haben, etwa in das sehr umfangreiche Archiv. Ministeriumssprecher Weiser sagte, die Sicherheit der Bediensteten und der Anstalt hĂ€tten höchste PrioritĂ€t. Darauf zielten alle laufenden und geplanten MaĂnahmen ab.
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