Magdeburg. Die Fußgängerbrücke am Petriförder bleibt weiterhin gesperrt. Das ist ein Ergebnis aus einer Beratung von Brückenexperten der Stadtverwaltung, an der unter anderem auch der Beigeordnete für Umwelt und Stadtentwicklung, Jörg Rehbaum, teilgenommen hat. Die bisherigen Sonderprüfungen zur Standsicherheit des Bauwerkes sind noch nicht vollständig beendet.
Unter anderem sind noch zusätzliche Sonderprüfungen erforderlich, die aufgrund der niedrigen Temperaturen derzeit nicht vorgenommen werden können. Erst wenn alle Sonder- und Materialprüfungen analysiert und ausgewertet sind, kann über die weitere Vorgehensweise entschieden werden.
Das Brückenbauwerk, das über das Schleinufer führt, ist seit Dezember des vergangenen Jahres gesperrt. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Fußgängerbrücke am Petriförder nur über ein einziges sogenanntes Bündelspannglied verfügt. Dieses liegt in einem Stahlkasten des Bauwerkes. Spannglieder sind mehrere Stahlstäbe, die in einem Verbund im Bauwerk liegen, gespannt und dann mit Verpressmörtel verpresst wurden. Dieses Bauverfahren, welches als Spannblockverfahren bezeichnet wird, wurde hauptsächlich in den 1970er Jahren vorgenommen.
Durch den Einbau von Spanngliedern können Brückenstützweiten optimiert werden. Moderne Brücken haben mehrere Spannglieder.
Auch an den drei Spannbetonbrücken des Magdeburger Rings, die aufgrund des in den Bauwerken verwendeten Hennigsdorfer Spannstahls seit Anfang Dezember nur noch einspurig pro Richtung befahren werden können, sind im Rahmen der derzeitigen Sonderprüfungen noch weitere Untersuchungen erforderlich. Unter anderem werden in den kommenden Wochen bei wärmeren Temperaturen Spannlitzen entnommen und in ein Prüflabor eingeschickt. Ziel ist hier die Ermittlung des Materialzustandes der Spannglieder. Weil der Prüfprozess zeitlich sehr aufwändig ist, wird mit den Ergebnissen erst in einigen Monaten gerechnet.
In den drei Brücken des Magdeburger Rings über den Damaschkeplatz, die Halberstädter Straße und die Brenneckestraße wurde ebenso wie in Dresden Hennigsdorfer Spannstahl verbaut. Diese Stahlsorte birgt das Risiko des Auftretens einer sogenannten Spannungsrisskorrosion. Zur Reduzierung von Lasteinwirkungen sind die im Dezember umgesetzten Verkehrseinschränkungen auf den drei Bauwerken weiterhin zwingend notwendig. Die Einschränkungen werden so lange gelten, bis nach den Sonderprüfungen neue Erkenntnisse vorliegen.
Die Stadtverwaltung bittet dafür weiterhin um Verständnis. Der Landeshauptstadt ist bewusst, dass die Einschränkungen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen.
Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg am 20. Februar 2025
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