Aus der aktuellen Datenerhebung der Akkreditierten Labore in der Medizin geht hervor, dass in der vergangenen Kalenderwoche (28.02.–06.03.2022) trotz der sinkenden Anzahl angeforderter SARS-CoV-2-PCR-Tests die Positivrate weiter steigt. Die Gesamtzahl der SARS-CoV-2-PCR-Tests sank erneut um 7 Prozent auf insgesamt 1.757.140 Untersuchungen (KW 08: 1.885.360, KW 07: 2.048.786, KW 06: 2.366.691). Die Anzahl positiv befundeter PCR-Tests stieg um 6 Prozent auf insgesamt 912.150 (KW 08: 860.273, KW 07: 950.651, KW 06: 1.054.238). Die vom ALM e.V. ermittelte Positivrate stieg deutlich und erreichte mit 51,9 Prozent (Vorwoche: 45,6 Prozent) den bislang höchsten Wert seit Beginn der Pandemie.
Nach wie vor sind die Akkreditierten Labore in der Medizin der Auffassung, dass nicht alle an Corona erkrankten Menschen mit einem positiven PCR-Testbefund diagnostiziert werden. Gestützt wird diese Vermutung auch durch die vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Zahlen, die ein wieder steigendes Infektionsgeschehen erwarten lassen. Die Auslastung der fachärztlichen medizinischen Labore in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests ist aktuell niedrig und zeigt mit 63 Prozent im bundesweiten Durchschnitt weiterhin ein leicht sinkendes Niveau. Die verfügbaren Kapazitäten für die laufende Woche wurden mit knapp 2,8 Millionen PCR-Tests unverändert auf dem sehr hohen Stand der Vorwochen ermittelt.
„Die aktuellen Zahlen aus der Datenerhebung deuten auf ein wieder steigendes Infektionsgeschehen hin“, so der 1. Vorsitzende des fachärztlichen Berufsverbandes, Dr. Michael Müller. „Vor dem Hintergrund der aktuell sicher ausreichenden PCR-Testkapazitäten ist eine Aufhebung der noch geltenden Priorisierung in der PCR-Testung sinnvoll. Die Umsetzung der Nationalen Teststrategie beinhaltet ohnehin eine nach fachlich-medizinischen Erfordernissen ausgerichtete Indikationsstellung für die SARS-CoV-2-PCR-Diagnostik. Es wäre daher sehr zu empfehlen, dass symptomatische Personen bei bestehender Indikation wieder primär mit der PCR untersucht werden. Dies sollte auch für asymptomatische Personen gelten, insbesondere bei einem bestehenden Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion oder bei einem Risiko für einen schweren klinischen Verlauf“, so Müller weiter. „Die ersten Sonnenstrahlen des nahenden Frühlings dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Pandemie leider noch immer nicht vorüber ist. Auch weiterhin sollte konsequent die AHA + L-Regel befolgt werden“, so Dr. Müller abschließend.
Text ALM e.V.
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