Ein Jahr nach dem extremen Winterhochwasser sind die sechs beschĂ€digten Deiche an der Helme sowie der wichtige Alarmpegel Bennungen wieder vollstĂ€ndig instand gesetzt. Auch die Talsperre Kelbra steht uneingeschrĂ€nkt fĂŒr den Hochwasserschutz zur VerfĂŒgung.
âDas Hochwasser zum Jahreswechsel 2023/24 hat Menschen und EinsatzkrĂ€ften vor allem im SĂŒdharz viel abverlangt. Die Wassermassen haben darĂŒber hinaus auch viele Schutzanlagen wie Deiche und Wehre enorm belastet. Umso wichtiger ist es, dass die damals entstandenen SchĂ€den schnell behoben wurden“, betonte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann. âMein ausdrĂŒcklicher Dank dafĂŒr geht an den Landesbetrieb fĂŒr Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft sowie den Talsperrenbetrieb. Sie haben dafĂŒr gesorgt, dass das Schutzsystem an der Helme jetzt wieder bei 100 Prozent ist. Aktuell ist glĂŒcklicherweise kein starkes Hochwasser zu erwarten. FĂŒr einen solchen erneuten HĂ€rtetest wĂ€ren wir aber gewappnet.“
Deiche fĂŒr erneuten HĂ€rtetest bereit
Durch das Winterhochwasser waren die fĂŒnf Deiche ThĂŒrungen, RoĂla, Martinsrieth, Oberröblingen und Niederröblingen in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier wurden Deichverteidigungswege instand gesetzt, SchĂ€den an Deichkronen und Böschungen behoben sowie die durch SandsĂ€cke teilweise beschĂ€digten Grasnarben wiederhergestellt. DIN-gerecht instand gesetzt wurde zudem der Deich Katharinenrieth; er war Ende 2023 geöffnet worden, um zwei Gemeinden im benachbarten ThĂŒringen vor Ăberschwemmungen zu bewahren. Am Pegel Bennungen wurden Messtechnik repariert, SchĂ€den am PegelgebĂ€ude beseitigt und die Pegellatte erneuert.
Auch wenn der Hochwasserschutz an der Helme aktuell wieder voll funktionsfĂ€hig ist, stehen auch 2025 weitere MaĂnahmen zur Beseitigung der durch das Winterhochwasser verursachten SchĂ€den an. Im Fokus stehen dabei insgesamt acht Wehre, deren FunktionsfĂ€higkeit aktuell zwar gegeben ist, die aber dennoch fĂŒr kĂŒnftige starke Hochwasserlagen instand gesetzt werden mĂŒssen. Am Wehr RoĂla sollen im kommenden Jahr SchĂ€den am Stahlwasserbau behoben und die Zahnstangen der SchĂŒtzantriebe erneuert werden. Am Wehr Bennungen steht die Erneuerung der SchĂŒtzanlage an. An den weiteren sechs Wehranlagen an der Helme sollen SchĂ€den an Deckwerken der Uferböschungen beseitigt werden.
Talsperre Kelbra aktuell zu 2,5 Prozent gefĂŒllt
Ein zentraler Baustein fĂŒr den Hochwasserschutz an der Helme ist auch die Talsperre Kelbra. Sie hatte aufgrund des ĂŒbermĂ€Ăigen Niederschlags im Einzugsgebiet ab Anfang Dezember 2023 teils ĂŒber das Stauziel von 36,5 Millionen Kubikmetern hinaus Wasser aufgenommen â und damit die Region deutlich entlastet. Der Höchststand wurde am 28. Dezember 2023 erreicht: Damals fasste die Talsperre gut 41,3 Millionen Kubikmeter Wasser. Ăber die Helme wurde die Talsperre dann sukzessive wieder abgelassen. Aktuell betrĂ€gt der FĂŒllstand rund 0,9 Millionen Kubikmeter (Stand: 20. Dezember 2024); das entspricht etwa 2,5 Prozent des Fassungsvermögens. Zum Vergleich: Vor genau einem Jahr war die Talsperre durch HochwasserzuflĂŒsse ab Anfang Dezember 2023 zu fast 17 Prozent gefĂŒllt.
Durch das Winterhochwasser 2023/24 ist auch die Talsperre Kelbra stark beansprucht worden. Daher sollen 2025 u.a. bauliche SchÀden an Zu- und Auslauf beseitigt und das Dammvorland erhöht werden.
Hintergrund:
Durch das Winterhochwasser sind in Sachsen-Anhalt SchĂ€den in Höhe von insgesamt rund 40 Millionen Euro entstanden: Betroffen sind Siele, Schöpfwerke, Pegel und Deiche, die zeitnah repariert werden mĂŒssen. Zur Beseitigung der landesweit entstandenen SchĂ€den und fĂŒr hochwasserbedingte Folgekosten hat das Umweltministerium in einem ersten Schritt fĂŒr 2024 insgesamt 10 Millionen Euro bereitgestellt. FĂŒr 2025 schlagen 10,6 Millionen Euro zu Buche, fĂŒr 2026 dann 6,2 Millionen Euro. In 2027 werden 6,4 Millionen Euro anfallen und in 2028 weitere 4 Millionen Euro.
Quelle: Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt am 20. Dezember 2024
Foto: Hochwasserschutz an der Helme (c) LHW