Magdeburg. Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) hat am heutigen Mittwoch im Landtag angekündigt, die Universitäten des Landes im laufenden Wettbewerb um nationale Exzellenzcluster weiter zu unterstützen. Danach wird das Wissenschaftsministerium im laufenden Jahr erneut bis zu acht Millionen Euro bereitstellen. Landesmittel in selber Höhe sind auch für die Jahre 2025 und 2026 eingeplant. Das Gros soll dabei den zwei in der Vorauswahl erfolgreichen Antragsskizzen zugutekommen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, den erstklassigen Forschungsstandort Sachsen-Anhalt auch zu einem exzellenten weiterzuentwickeln“, erklärte Willingmann. „Hierbei können sich die Universtäten weiterhin auf die Unterstützung des Wissenschaftsministers verlassen. Nach dem erfreulichen Erstrunden-Ergebnis bin ich optimistisch, dass sie auch in der Finalrunde erfolgreich abscheiden werden.“
Bereits in den vergangenen zwei Jahren hatte das Ministerium den Universitäten insgesamt 13 Millionen Euro zusätzlich für den Wettbewerb um die Exzellenzförderung bereitgestellt. Von den vier vom Ministerium unterstützten Antragsskizzen waren Anfang Februar 2024 zwei in der Vorauswahl durch eine hochkarätige internationale Jury im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfolgreich: Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg konnte sich mit der Projektskizze „SmartProSys“ in der ersten Runde durchsetzen. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg war mit der Projektskizze „Zentrum für chirale Elektronik“ erfolgreich. Die beiden Initiativen sollen nun für den weiteren Wettbewerb je drei Millionen Euro pro Jahr als Unterstützung erhalten. Aber auch die zwei unterlegenen Initiativen sollen mit je einer Million Euro weiter gefördert werden. „Wir wollen die Universitäten dabei unterstützen, auch diese Forschungsbereiche erfolgreich weiterzuentwickeln“, erklärte Willingmann weiter.
Bis zum 22. August 2024 haben die Universitäten nun Zeit, für die erfolgreichen Projektskizzen Vollanträge einzureichen. Die Uni Magdeburg verfolgt mit der Projektskizze „SmartProSys“ das Ziel, die chemischen und biotechnologischen Produktionsprozesse nachhaltig umzugestalten − auf Grundlage einer grünen Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff. Es geht vor allem um die Frage, wie sich Plastikmüll sowie biogene Rest- und Abfallstoffe systematisch und effizient in wertvolle Moleküle für neue Produkte umwandeln lassen. Zu den Projektpartnern zählen das Magdeburger Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme (MPI-DCTS), das Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) in Rostock sowie die Brandenburgische Technische Universität (BTU). Sprecher der Clusterinitiative ist Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher von der Uni Magdeburg.
Ziel der in der Vorauswahl erfolgreichen Cluster-Initiative der Uni Halle ist es, Datenspeicherung und Informationsverarbeitung noch schneller, energieeffizienter und stabiler zu machen. In einem eigens dafür geplanten Zentrum für chirale Elektronik wollen die Forschenden elektronische Bauteile mit neuen Funktionen und Eigenschaften entwickeln. Zu den Projektpartnern zählen die Freie Universität Berlin (FU), die Universität Regensburg sowie das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle (Saale) und das Max-Born-Institut Berlin. Sprecher der Clusterinitiative ist Prof. Dr. Georg Woltersdorf von der Uni Halle.
In der Finalrunde konkurrieren die 41 ausgewählten Neuanträge mit den 57 bestehenden Exzellenzclustern, insgesamt werden also 98 Vollanträge zu bewerten sein. Begutachtet werden die Anträge zwischen Oktober 2024 und Februar 2025 in international besetzten Panels; am 22. Mai 2025 entscheidet die Exzellenzkommission darüber, welche Projekte gefördert werden. Im Erfolgsfall kann ein Exzellenzcluster für sieben Jahre mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert werden. Eine Verlängerung um weitere sieben Jahre ist möglich.
Weitere Informationen zur Exzellenzinitiative von Bund und Ländern sind auf den Seiten des Ministeriums abrufbar: https://mwu.sachsen-anhalt.de/wissenschaft/exzellenzsstrategie.
Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt am 20. März 2024