Die anhaltend hohen Energiepreise infolge des russischen Kriegs in der Ukraine werden fĂŒr energieintensive Industrien zu einer immer gröĂeren Belastung. Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat deshalb am heutigen Freitag im Bundesrat in Berlin eindringlich fĂŒr die schnelle EinfĂŒhrung eines Industriestrompreises geworben. âEs geht hier nicht nur um eine Hand voll Unternehmen. Es geht um Tausende ArbeitsplĂ€tze, die beim aktuellen Strompreisniveau auf dem Spiel stehenâ, betonte der Minister in seiner Rede. âIch halte einen Preis von fĂŒnf Cent fĂŒr angemessen.â
Ohne die Subvention wĂ€re nicht nur die WettbewerbsfĂ€higkeit vieler Unternehmen gefĂ€hrdet, erklĂ€rte Willingmann. âDie Unternehmen mĂŒssen auch den Transformationsprozess zur Nutzung Erneuerbarer Energien und grĂŒnem Wasserstoff in der Produktion finanziell stemmen.â Daher gehe es um eine zeitlich befristete MaĂnahme, gleichsam eine BrĂŒcke, die mit einem Industriestrompreis bis 2030 verfolgt werde. Den Unternehmen werde so die notwendige Zeit fĂŒr den Wandlungsprozess eingerĂ€umt. âKlar ist auch: die Zeit drĂ€ngt. Weiteres Zögern können wir uns in Deutschland â gerade auch im internationalen Wettbewerb â nicht leistenâ, so Willingmann. Der Minister verwies auch auf das einstimmige Votum zum Industriestrompreis bei der Energieministerkonferenz, die gestern in Wernigerode zu Ende gegangen war. âHier gibt es bundesweit eine einhellige Auffassung von Energieministern wie auch MinisterprĂ€sidenten der LĂ€nder.â
Willingmann sprach sich in seiner Rede zudem fĂŒr eine generelle ĂberprĂŒfung der staatlich gesetzten Preisbestandteile fĂŒr Energie aus. Um auch Unternehmen jenseits der Industrie ebenso wie Verbraucherinnen und Verbraucher zu entlasten, bedĂŒrfe es eines kritischen Blicks auf Strom- und Mehrwertsteuer und insbesondere auch auf die wachsenden Netzentgelte infolge des Ausbaus Erneuerbarer Energien. Hier sei durch die Energieministerkonferenz im laufenden Jahr viel angestoĂen oder aufgegriffen worden; es mĂŒsse nun schnell zu entsprechenden Umsetzungsschritten kommen.
Text/Foto: Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt