Magdeburg. Auch in Sachsen-Anhalt wollen immer mehr Menschen reizvolle Landschaften bequem per E-Bike erfahren und dabei ggf. mit dem Smartphone navigieren. Das funktioniert gut, solange der Akku hĂ€lt bzw. eine Ladestation in der NĂ€he ist. Doch gerade in beliebten Ausflugszielen wie Freizeit- oder Naturparks gibt es nur selten Stromleitungen, die ein problemloses Laden ermöglichen. Die Lösung kommt jetzt von der Hochschule Magdeburg-Stendal. In einem Projekt, das mit rund 103.000 Euro durch das Energieministerium gefördert wurde, hat ein Team des Instituts fĂŒr Elektrotechnik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Przemyslaw Komarnicki einen neuartigen âEnergy Hub“ entwickelt. Der erste seiner Art wurde heute von Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann und Rektorin Prof. Dr. Manuela Schwartz in Mensa-NĂ€he eingeweiht.
Der âEnergy Hub“ ist eine dezentrale, autarke Lösung fĂŒr Ladeinfrastruktur an schwer zugĂ€nglichen Netzstandorten. Er vereint regenerative Stromerzeugung aus Photovoltaik mit passenden Energiewandlern und einem Batteriespeicher zur ĂberbrĂŒckung sonnenarmer Zeiten. Auf dem Magdeburger Campus wurden zwölf Solarmodule mit einer Gesamtleistung von gut 5,3 Kilowatt-Peak, eine Wasserstoff-Brennstoffzelle mit einer Ausgangsleistung von 125 Watt sowie ein Speicher mit einer KapazitĂ€t von rund 10 Kilowattstunden verbaut. Geladen werden können E-Bikes, E-Roller und mobile EndgerĂ€te ĂŒber vier Steckdosen und acht USB-AnschlĂŒsse.
Minister Willingmann sagte: âWenn Forschungsdrang auf finanzielle UnterstĂŒtzung trifft, kann Innovatives entstehen. Ich freue mich, dass das vom Ministerium geförderte Entwicklungsprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal durch die heutige Einweihung des ersten âEnergy Hub‘ einen wichtigen Meilenstein erreicht hat. Die potenziellen Anwendungsmöglichkeiten gehen dabei weit ĂŒber das Laden von E-Bikes in Sachsen-Anhalts Naturparks hinaus. Denn pfiffige Lösungen fĂŒr eine autarke, klimafreundliche Stromversorgung, die sich mit relativ geringem Aufwand errichten lassen und obendrein optisch ansprechend sind, könnten an vielen Orten der Welt mit schlechter Stromanbindung zum Einsatz kommen. Auch wenn dies fĂŒr den Campus in Magdeburg gerade nicht zutrifft, können sich Studierende, Lehrende, Besucher und GĂ€ste am âEnergy Hub‘ doch erneut von der Innovationskraft der Hochschule ĂŒberzeugen. Hier gibt es Forschung und Lehre zum Anfassen.“
Text/Foto: Ministerium fĂŒr Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt am 19. Februar 2024