Bonn/ Berlin, 2. Februar 2022 – Die Energie- und Ăkonomieexpertin Prof. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung (DIW) sieht als GrĂŒnde fĂŒr die stark steigenden Energiepreise die Krise am Gasmarkt und den steigenden Ălpreis, nicht aber die Klimaschutzpolitik. Die Datenlage zeige klar: âEs ist nicht der CO2-Preis, der im Moment die Energiekosten nach oben treibt, das ist nur ein sehr geringer Anteil. Der gröĂte Anteil geht auf die exorbitant steigenden Gaspreise zurĂŒck, aber auch auf den Ălpreis, der sehr stark steigtâ, sagte Kemfert bei phoenix. Dies alles treibe die Preise in die Höhe, ânicht die Energiewende oder die Klimaschutzpolitikâ, so die Wirtschaftswissenschaftlerin.
Die hohen Kosten, die nun auf die Verbraucher zukommen, seien eine klare Folge einer verschleppten Energiewende. Mit einer frĂŒhzeitigen und ernsthaften Umstellung auf erneuerbare Energien hĂ€tte dies vermieden werden können, ist Kemfert ĂŒberzeugt. âWenn wir mehr auf GebĂ€udeenergiesparen gesetzt hĂ€tten, weg von fossilen Brennstoffen, wĂŒrden die Verbraucher:innen jetzt nicht diese hohen Kosten tragen mĂŒssen. Erneuerbare Energien wirken strompreissenkend, sie wirken aber auch unabhĂ€ngig machend, weil wir dann tatsĂ€chlich unsere eigene Energie nutzen und gleichzeitig alles dafĂŒr tun, Energie einzusparen. Insofern sind die Kosten, die wir jetzt tragen mĂŒssen, leider selbst verschuldetâ, sagte Kemfert.
Das Bundeskabinett in Berlin berĂ€t heute ĂŒber einen Heizkostenzuschuss fĂŒr Geringverdiener, um die Belastung durch stark steigende Energiekosten aufzufangen.
Foto/Text phoenix-Presseteam