Vorsitzende des Sachverständigenrats: Autoindustrie braucht Planungssicherheit
Osnabrück (ots). Die Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer (Foto), hält die deutsche Blockade des Verbrennerverbots in der EU ab 2035 für falsch. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats: „Die Autoindustrie braucht dringend Planungssicherheit für die Elektromobilität, um ihre Investitionen darauf ausrichten zu können.“ Schnitzer sagte: „Weiter alle möglichen Wege offen halten zu wollen heißt im Klartext, weiter keine Lösung des Koordinationsproblems zu haben: ohne ausreichende Ladeinfrastruktur nicht genügend Nachfrage für Elektroautos und ohne Elektroautos nicht genügend Investition in Ladeinfrastruktur. Da hilft eine klare Ansage der EU.“
E-Fuels seien im Augenblick keine realistische Alternative. „Für die Produktion von E-Fuels braucht man die fünffache Menge an Energie wie für Batterieantrieb. E-Fuels werden wir dringend für Flugzeuge und Schiffe brauchen, wo man keine Batterien einsetzen kann. Wir haben aber auf absehbare Zeit nicht genügend erneuerbare Energie, um beliebig viel grünen Strom für die Herstellung von E-Fuels aufzuwenden, sodass es auch noch für Autos reicht“, so Schnitzer. Deshalb sei es wichtig, dass die Autoindustrie „jetzt ein klares Signal aus Brüssel bekommt“. Auch mit Blick auf die Arbeitskräfte sei dies von Bedeutung. „Die Arbeitskräfte, die nicht mehr für die Herstellung von Verbrennermotoren zum Einsatz kommen, werden dringend in anderen Unternehmen gebraucht, zum Beispiel für die Batterieherstellung. Wir sollten jetzt schon damit beginnen, Fachkräfte umzuschulen.“
Foto: Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schnitzer, Vorsitzende (c) Sachverständigenrat Wirtschaft