Magdeburg. FĂŒr die erste energieautarke Wohnanlage Magdeburgs mit acht Miets-ReihenhĂ€usern hat die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg (Wobau) am Dienstag (27. Juni) im Beisein von OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris die Fertigstellung gefeiert. âMit der Realisierung dieses Pilotprojektes im Marderweg schaffen wir nicht nur neue Wohnraumangebote fĂŒr umweltbewusste Mieterinnen und Mieter, sondern setzen als stĂ€dtisches Unternehmen auch ein Zeichen fĂŒr den Klimaschutz und eine ökologische Zukunft im Wohnungsbau“, sagte Wobau-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Peter Lackner.
âMit dem Projekt stellen wir auf Basis von Ăkostrom und einer solaren Eigenstromproduktion einen zu hundert Prozent CO2-freien Betrieb sicher und erfĂŒllen bereits heute die kĂŒnftig angestrebten GebĂ€udestandards“, so Lackner weiter. Die neuen GebĂ€ude entstanden auf der FlĂ€che eines abgerissenen Mehrfamilienhauses und sind ab 1. September bezugsfertig.
Die erste Wohnanlage ihrer Art in Magdeburg wurde nach dem energetischen Konzept von Prof. Timo Leukefeld gebaut. Er gilt als Experte auf dem Gebiet der Energieautarkie in Deutschland. Jedes GebĂ€ude verfĂŒgt ĂŒber einen eigenen Speicher, so dass ĂŒberschĂŒssige Energie gesichert werden kann. Der Energieverbrauch wird durch die Bauweise (unter anderem werden speicherstarke Bausteinziegel) sowie das WĂ€rmekonzept minimiert. Unter anderem sind die HĂ€user mit Infrarotheizungen ausgestattet, die als wartungsarm gelten und besonders energiesparend den WĂ€rmebedarf in dem jeweiligen Haus decken können.
Nachhaltiges Extra fĂŒr die Siedlung: Im Bereich der ReihenhĂ€user hinter den MietergĂ€rten wird eine GemeinschaftsflĂ€che mit einer Wildblumenwiese als Bienenweide hergerichtet. âAuf dieser FlĂ€che werden zeitgleich die erforderlichen Ersatzpflanzungen vorgenommen“, erklĂ€rt Kerstin Willenius, Leiterin der Wobau-GeschĂ€ftsstelle SĂŒd. âIn Abstimmung mit dem Umweltamt werden wir abweichend von den ĂŒblichen heimischen LaubbĂ€umen kleinstĂ€mmige ObstbĂ€ume anpflanzen und den Anwohnern zur Nutzung ĂŒberlassen. Diese GemeinschaftsflĂ€che fördert somit Nachbarschaft, soziale Kontakte und das Gemeinwesen im Quartier“, so Willenius.
Unterdessen setzt die Wobau angrenzend im Hermelinweg 5+7 und im Marderweg 7-11 ihre BemĂŒhungen zur nachhaltigen energetischen und ökologischen Sanierung von bestehenden MehrfamilienhĂ€usern fort. âDurch moderne Ausstattungen und BalkonnachrĂŒstungen wird die AttraktivitĂ€t des gesamten Wohngebietes gesteigert“, so Kerstin Willenius. Zum Heizen kommen dort kĂŒnftig WĂ€rmepumpen zum Einsatz. UnterstĂŒtzt wird deren Betrieb durch selbst produzierten Sonnenstrom â dank Photovoltaik auf dem Dach.
Auf einer FreiflĂ€che am Marderweg wurde kĂŒrzlich auĂerdem ein nachhaltiger Spielplatz mit SpielgerĂ€ten aus Recycling-Kunststoff eröffnet. Das Wohnquartier prĂ€sentiert sich auch damit mehr und mehr als Nachhaltigkeitssiedlung im SĂŒden Magdeburgs.
Titelfoto v.l: Energieautarkie-Experte Prof. Timo Leukefeld, Wobau-Chef Peter Lackner und OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris. (c) Robert Richter
Text: Christian Schulze / agentur pres(s)tige
Foto 2: WOBAU Marderweg (c) Andreas Lander