Premiere am 03.03.2024 ab 09:30 Uhr
In Island ist Freitaucherin Anna von Boetticher auf der Suche nach dem klarsten Wasser der Welt. Die berühmte Silfra-Spalte, ermöglicht Tauchen zwischen den Kontinenten Europa und Amerika. Sie hat in ihrem Sport, dem Apnoe-Tieftauchen, bereits 34 deutsche Rekorde aufgestellt. Aus eigener Kraft ist sie bis auf 81 Meter abgetaucht. Einmal hat sie sechs Minuten lang die Luft angehalten.
Anna hatte zunächst ein bisschen Berührungsängste, weil sie diesen Ort für zu überlaufen hielt, von Tauchern aus der ganzen Welt. Die Massen sind dann aber gar nicht das Problem, sondern dass es viel kälter ist, als erwartet und ihr neuer Neopren-Anzug zu groß geraten ist. Damit läuft eiskaltes Wasser in ihren Anzug. Trotzdem ist sie von der enormen Sichtweite in der Silfra-Spalte, dem Ort, an dem die tektonischen Platten von Nordamerika und Eurasien aufeinanderstoßen, begeistert.
Unser Unterwasser-Kameramann Tobias Friedrich, ein echter Island-Experte, hat von einheimischen Tauchern die Koordinaten eines versteckten Berg-Sees bekommen. Hier soll das Wasser noch klarer sein. Ein geheimer Ort, der unter Eingeweihten „Odins Träne“ genannt wird. Auf dem Weg dorthin geraten Anna und Tobias allerdings in einen Schneesturm, und der Fußmarsch durch die weiße Wildnis wird zu einem Trip an die Grenze des Machbaren. Belohnt werden die beiden mit Bildern und Eindrücken, die sie selbst als erfahrene Wasserspezialisten noch nie gesehen und erlebt haben.
An der Nordküste Islands, im Akureyri-Fjörd, bringt Tobias Anna zu einem alten Bekannten, Erlendur Bogason. Er erforscht seit dreißig Jahren den Strytan, den einzigen Weißen Raucher auf diesem Planeten, den man als Taucher, also ohne Tiefsee-U-Boot erreichen kann. 15 Meter unter der Wasserfläche sprudelt 80 Grad warmes Wasser aus diesem Kalkstein-Kamin. Erlendur ist fast täglich dort, weil er ein paar Seewölfe, die am Strytan leben, seine Freunde nennt. Ihnen bringt er Muscheln, die sie ihm aus der Hand fressen. Der größte Seewolf am Strytan ist durch Erlendurs Fütterungen so zahm geworden, dass auch Anna sich bis auf zehn Zentimeter annähern kann und dem massigen Fisch direkt ins Maul schaut. Ihre krummen Zähne prägen die Seewölfe. „Einer der hässlichsten Fische, die ich je gesehen habe“, sagt Anna.
Im Akureyri-Fjörd gibt es aber nicht nur Seewölfe und den weißen Raucher. Auf der Rückfahrt kommt ein Buckelwal immer näher an unser Schlauchboot heran. Bei jedem Auftauchen verringert er die Distanz zu uns. Es könnte ein Zeichen sein, dass er mit uns spielen will. Um das zu testen, springt Anna furchtlos ins Wasser und schwimmt schnell zum Wal, eine kurze Begegnung zweier Wasserwesen: Auch der Wal muss alle paar Minuten auftauchen, um im Wasser zu überleben.
Wunderschön…