- Knapp 486 100 BeschÀftigte im Pflegedienst in KrankenhÀusern zum 31.12.2020
- 954 000 PflegekrÀfte arbeiteten 2019 in Heimen und ambulanten Diensten fast zwei Drittel in Teilzeit
- Verdienste von PflegefachkrÀften 2021 rund ein Drittel höher als 2011
- Zahl der anerkannten auslĂ€ndischen BerufsabschlĂŒsse weiter auf hohem Niveau
Seit Jahren steigt der Bedarf an ArbeitskrĂ€ften im Pflegebereich. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie sind der FachkrĂ€ftemangel sowie die Arbeitsbedingungen in der Pflege noch stĂ€rker in den Blick gerĂŒckt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) aus Anlass des Internationalen Tages der Pflege am 12. Mai mitteilt, waren am 31.12.2020 in Deutschland knapp 486 100 BeschĂ€ftigte in KrankenhĂ€usern in der Pflege tĂ€tig. Das waren 18 % mehr als zehn Jahre zuvor. Der ĂŒberwiegende Teil (434 400 Pflegefach- und PflegehilfskrĂ€fte oder 89 %) verfĂŒgte ĂŒber eine spezifische pflegerische Ausbildung. Fast die HĂ€lfte (49 %) der im Pflegedienst BeschĂ€ftigten arbeitete in Teilzeit – insgesamt 238 000 Personen.
Zahl der PflegekrÀfte in Heimen und ambulanten Diensten von 2009 bis 2019 um 40 % gestiegen
Auch in Pflegeheimen und ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten ist die Zahl der BeschĂ€ftigten gestiegen. WĂ€hrend im Jahr 2009 noch 679 000 ambulante und stationĂ€re PflegekrĂ€fte tĂ€tig wĂ€ren, waren es 2019 rund 954 000 – ein Anstieg um 40 %. FĂŒr 2021 liegen hier noch keine Zahlen vor. Besonders die ambulanten Pflegedienste gewannen Personal hinzu: Von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der dort BeschĂ€ftigten um 61 %; im stationĂ€ren Bereich war es ein Plus von 30 %.
Teilzeitquote in Heimen und ambulanten Diensten fast zwei Drittel
616 000 der Pflege- und BetreuungskrĂ€fte in ambulanten und stationĂ€ren Einrichtungen arbeiteten im Jahr 2019 geringfĂŒgig oder in Teilzeit. Das entspricht einem Anteil von 65 %. Wie viele Berufe im Bereich Gesundheit, Soziales oder Erziehung – sogenannte Care-Berufe – ist auch der Pflegeberuf durch seinen hohen Frauenanteil geprĂ€gt. 85 % des Pflege- und Betreuungspersonals in Heimen und ambulanten Diensten war weiblich. Die hohe Teilzeitquote in der Pflege ist nur teilweise durch den hohen Frauenanteil erklĂ€rbar – 68 % der Frauen in Pflegeeinrichtungen arbeiteten zuletzt in Teilzeit. Auch bei MĂ€nnern ist die Teilzeitquote in Pflegeheimen und ambulanten Diensten mit 44 % ĂŒberdurchschnittlich hoch.
Betrachtet man die Teilzeitquoten aller abhĂ€ngig BeschĂ€ftigten, ergibt sich ein anderes Bild: Nach Erstergebnissen des Mikrozensus lag die Teilzeitquote bei abhĂ€ngig BeschĂ€ftigten ĂŒber alle Wirtschaftsbereiche hinweg im Jahr 2021 bei 30 %. Bei Frauen betrug sie 49 %, bei MĂ€nnern 12 %.
FachkrÀfte verdienten 2021 gut ein Drittel mehr als 2011
VollzeitbeschÀftigte FachkrÀfte in KrankenhÀusern und Heimen, zu denen auch PflegefachkrÀfte zÀhlen, verdienten im Jahr 2021 brutto durchschnittlich 34,0 % mehr als noch 2011. Die Bruttomonatsverdienste von FachkrÀften in Altenheimen stiegen im selben Zeitraum etwas weniger (+31,0 %), bei FachkrÀften in Pflegeheimen fiel der Anstieg mit 39,3 % höher aus. In allen drei Gruppen stiegen die Verdienste in den vergangenen zehn Jahren deutlich stÀrker an als in der Gesamtwirtschaft (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen) mit +21,7 %.
Bruttoverdienste in der Pflege 2021 teils höher als in der Gesamtwirtschaft
Durch die ĂŒberdurchschnittlichen Verdienststeigerungen in den letzten zehn Jahren verdienten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger im Jahr 2021 mit 3 697 Euro brutto im Monat auch ĂŒberdurchschnittlich im Vergleich zur Gesamtwirtschaft. BeschĂ€ftigte mit vergleichbarer Qualifikation in der Gesamtwirtschaft (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen) bekamen 2021 durchschnittlich 3 399 Euro im Monat. Dabei ist zu berĂŒcksichtigen, dass die Lohnentwicklung 2021 immer noch durch Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie beeinflusst war. Auch FachkrĂ€fte in Pflegeheimen verdienten ĂŒberdurchschnittlich. Sie kamen auf durchschnittlich 3 430 Euro. FachkrĂ€fte in Altenheimen, darunter Altenpflegerinnen und -pfleger, lagen mit 3 327 Euro unterhalb des gesamtwirtschaftlichen Durchschnitts. Die Unterschiede sind unter anderem darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass in der Krankenpflege vielfach Tariflöhne gezahlt werden, wĂ€hrend es fĂŒr Altenheime bislang keinen flĂ€chendeckenden Tarifvertrag gibt. Die Mindestlöhne fĂŒr PflegekrĂ€fte sollen allerdings ab dem 1. September 2022 steigen.
Mehr als ein Drittel aller Anerkennungen auslĂ€ndischer BerufsabschlĂŒsse im Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Um dem FachkrĂ€ftemangel im Bereich der Pflege zu begegnen, werden seit Jahren FachkrĂ€fte aus dem Ausland gesucht. Im Jahr 2020 wurden 15 500 im Ausland erworbene AbschlĂŒsse im Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/in als vollstĂ€ndig oder eingeschrĂ€nkt gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt. Dazu kamen 800 Anerkennungen in dem neu geschaffenen Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmanns. Das sind mehr als ein Drittel aller bundesweit anerkannten BerufsabschlĂŒsse (44 800 Anerkennungen). Am hĂ€ufigsten wurden AbschlĂŒsse in diesen beiden Pflegeberufen aus den Philippinen (2 900), Serbien (2 100) und Bosnien und Herzegowina (2 100) anerkannt. Auch im Jahr zuvor wurde die Liste der am hĂ€ufigsten anerkannten Berufe vom Beruf der Gesundheits- und Krankenpfleger/-in mit 15 500 AbschlĂŒssen angefĂŒhrt. Das entsprach einer Steigerung um 50 % gegenĂŒber 2018, als knapp 10 400 BerufsabschlĂŒsse von Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern aus dem Ausland anerkannt wurden. 2017 waren es 7 700, 2016 waren es 5 600.
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