ZDF-Politbarometer Extra zur US-PrÀsidentschaftswahl: Deutlich weniger als vor zwei Wochen rechnen jetzt mit Sieg von Harris

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Große Mehrheit betont Bedeutung der Wahl fĂŒr Deutschland

Ging vor zwei Wochen noch eine klare Mehrheit der Deutschen davon aus, dass Kamala Harris die US-PrĂ€sidentschaftswahl gewinnen wird, so hat sich diese EinschĂ€tzung mit NĂ€herrĂŒcken des Wahltermins in den USA deutlich verĂ€ndert: Aktuell erwarten nur noch 45 Prozent (Politbarometer Oktober vom 18. Oktober 2024: 72 Prozent), dass Harris das Rennen macht und 38 Prozent (Politbarometer Oktober vom 18. Oktober 2024: 23 Prozent), dass Donald Trump gewinnt (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). WĂ€hrend Befragte im Westen hĂ€ufiger auf einen Wahlsieg von Harris (47 Prozent; Trump: 36 Prozent) setzen, ĂŒberwiegt bei Befragten im Osten der Anteil derer, die Trump vorne sehen (47 Prozent; Harris: 38 Prozent).

Klare Mehrheit wĂŒnscht sich Kamala Harris als US-PrĂ€sidentin

UnverĂ€ndert klar ist aber weiterhin die PrĂ€ferenz fĂŒr die Kandidatin der Demokraten. 83 Prozent der Deutschen sĂ€hen lieber Kamala Harris im Amt und nur 10 Prozent hĂ€tten lieber Donald Trump als nĂ€chsten US-PrĂ€sidenten. Diesem Votum schließen sich Mehrheiten in allen sozio-demografischen Gruppen an. Bei Befragten mit ParteinĂ€he zur AfD wĂŒnschen sich die meisten Donald Trump (57 Prozent).

Auswirkungen fĂŒr Deutschland: Positiv bei Harris – negativ bei Trump

Insgesamt messen die Befragten der US-Wahl eine sehr große Bedeutung bei. 92 Prozent sind der Meinung, dass der Ausgang der Wahl fĂŒr Deutschland sehr wichtig (48 Prozent) oder wichtig (44 Prozent) ist. Nur 7 Prozent halten die Wahl fĂŒr weniger oder ĂŒberhaupt nicht wichtig. Sollte Kamala Harris US-PrĂ€sidentin werden, wĂ€re das fĂŒr 63 Prozent eher gut fĂŒr Deutschland. 6 Prozent meinen, das wĂ€re eher schlecht und 23 Prozent das wĂ€re egal. Bei einem US-PrĂ€sidenten Trump gehen 81 Prozent davon aus, dass das eher schlecht fĂŒr Deutschland wĂ€re und nur 8 Prozent sĂ€hen darin einen Vorteil (egal: 7 Prozent).

Zusammenarbeit möglicher Bundeskanzler mit US-PrÀsident/in

In der Frage, wer nach der nĂ€chsten Bundestagswahl besser mit einer PrĂ€sidentin Kamala Harris zusammenarbeiten könnte, gibt es insgesamt keine Unterschiede zwischen einem Kanzler Olaf Scholz (35 Prozent) oder einem Kanzler Friedrich Merz (35 Prozent). Lediglich die jĂŒngeren Befragten setzen hier mehrheitlich auf Scholz (bis 34-JĂ€hrige: 56 Prozent). Anders gelagert ist die EinschĂ€tzung bei Donald Trump. 54 Prozent erwarten, dass ein Kanzler Merz besser mit dem Republikaner als US-PrĂ€sidenten zusammenarbeiten könnte, nur 14 Prozent trauen dies eher Olaf Scholz zu.

Mehrheit erwartet VerschÀrfung der weltweiten Krisen mit einem PrÀsidenten Trump

Fast drei Viertel der Deutschen (71 Prozent) rechnen mit einer Zuspitzung der weltweiten Probleme und Krisen, wenn Donald Trump die Wahl gewinnt. Nur 9 Prozent gehen von einer Beruhigung der Lage aus und 17 Prozent glauben nicht, dass sich deshalb etwas Àndert. Bei einer PrÀsidentin Kamala Harris erwarten nur 8% eine VerschÀrfung der globalen Krisen, 29 Prozent eine Beruhigung und 57 Prozent eine weiterhin unverÀnderte Situation.

MilitÀrische Sicherheit Europas: Zweifel an US-Garantien unter Trump

Nur 23 Prozent glauben, dass die USA, die bisher als Teil der NATO die militÀrische Sicherheit Europas garantieren, das auch unter einem PrÀsidenten Trump fortsetzen werden. 72 Prozent und Mehrheiten quer durch alle politischen Lager aber bezweifeln das, darunter auch die HÀlfte der AfD-nahen Befragten.

Das nÀchste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 8. November 2024.

Foto (c) ZDF/Forschungsgruppe Wahlen