Drei Viertel finden besonders starke EinschrĂ€nkungen fĂŒr Ungeimpfte richtig
Inzwischen dominiert das Corona-Thema wieder vollkommen die politische Agenda: Hatten Ende Oktober nur 24 Prozent Corona zu den wichtigsten Problemen in Deutschland gerechnet, so sind es diese Woche 80 Prozent. Das zweitwichtigste Thema aktuell ist der Klimaschutz mit 29 Prozent (Ende Oktober: 44 Prozent). Gleichzeitig sehen so viele wie bisher noch nie (62 Prozent) ihre Gesundheit durch das Coronavirus gefĂ€hrdet (nicht gefĂ€hrdet: 36 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiĂ nicht“).
Unzufriedenheit mit Corona-Politik
Dass in Deutschland zum Schutz vor dem Coronavirus nicht genug getan wird, meinen 63 Prozent aller Befragten, nur 31 Prozent halten das fĂŒr genug. Mehrheitlich unzufrieden sind die AnhĂ€nger von GrĂŒnen, Linke, SPD und Union. Die AnhĂ€nger der FDP und der AfD sind da eher gespalten. Wenn es um die aktuellen Corona-MaĂnahmen geht, plĂ€dieren 52 Prozent (plus 3) fĂŒr strengere Vorgaben, wĂ€hrend 15 Prozent (minus 1) die geltenden Regelungen fĂŒr ĂŒbertrieben halten. Nur noch 30 Prozent (minus 2) sagen, dass das so gerade richtig sei.
Neue Corona-Regeln
Das neue Infektionsschutzgesetz sieht keine bundesweiten GeschĂ€fts- und SchulschlieĂungen oder Ausgangssperren mehr vor. Das finden 58 Prozent richtig und 36 Prozent nicht richtig.
Eine noch deutlichere UnterstĂŒtzung (83 Prozent) findet die 3G-Regel am Arbeitsplatz, nach der BeschĂ€ftigte, die weder gegen Corona geimpft noch genesen sind, tĂ€glich einen negativen Corona-Test vorlegen mĂŒssen (dagegen: 16 Prozent).
Allgemeine Impfpflicht
Inzwischen wird wieder hĂ€ufiger ĂŒber die EinfĂŒhrung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht diskutiert. Jetzt sprechen sich 69 Prozent dafĂŒr aus, dass sich jede/r gegen Corona impfen lassen muss (dagegen: 29 Prozent). Im Juli sah das noch ganz anders aus: Damals waren nur 33 Prozent fĂŒr eine allgemeine Impfpflicht, 64 Prozent waren dagegen.
EinschrĂ€nkungen fĂŒr Ungeimpfte
Bei einer Vielzahl der Corona-MaĂnahmen gelten fĂŒr Nicht-Geimpfte besonders starke EinschrĂ€nkungen. Das finden 76 Prozent aller Befragten richtig, 22 Prozent nicht richtig. Besonders die AnhĂ€nger von GrĂŒnen, SPD und Union (jeweils um 90 Prozent) unterstĂŒtzen sehr deutlich restriktivere MaĂnahmen fĂŒr nicht gegen Corona Geimpfte. Die AnhĂ€nger der AfD dagegen lehnen das mit deutlicher Mehrheit ab (64 Prozent).
Mehrheitliche UnterstĂŒtzung fĂŒr Ampel-Koalition
Wenn es jetzt zu einer Regierung aus SPD, GrĂŒnen und FDP kommt, finden das 55 Prozent gut, 18 Prozent ist es egal, und 22 Prozent antworten mit „schlecht“. Mitte Oktober hatte eine Ampel-Koalition noch etwas mehr RĂŒckhalt (62 Prozent gut; 16 Prozent egal; 19 Prozent schlecht). WĂ€hrend deutliche Mehrheiten bei den AnhĂ€ngern von SPD (84 Prozent) und GrĂŒnen (79 Prozent) diese Koalition gut finden, sind es bei FDP-AnhĂ€ngern nur 55 Prozent.
Projektion
Im Vergleich zu vor zwei Wochen gibt es nur wenig VerĂ€nderungen bei der Projektion: Wenn am nĂ€chsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wĂ€re, kĂ€me die SPD auf 28 Prozent (unverĂ€ndert), die CDU/CSU könnte mit 19 Prozent (minus 1) rechnen, die GrĂŒnen kĂ€men auf 17 Prozent (plus 1), die FDP auf 13 Prozent, die AfD auf 11 Prozent und die Linke auf 5 Prozent. Die anderen Parteien erhielten zusammen 7 Prozent (alle unverĂ€ndert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen wĂŒrde.
Top Ten – fast alle mit verschlechterten Werten
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,3 (November I: 2,5) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen Olaf Scholz mit 1,9 (2,0), Robert Habeck mit 1,3 (1,5), Lars Klingbeil, der erstmals zu den zehn wichtigsten Politikern gerechnet wird, mit 1,2. Christian Lindner mit 0,8 (0,9), Markus Söder mit 0,4 (0,6), Friedrich Merz mit 0,0 (minus 0,2), Annalena Baerbock mit 0,0 (0,2), Sahra Wagenknecht, die jetzt wieder zu den Top Ten gehört, mit minus 0,3 und deutlich verschlechtert Jens Spahn mit minus 0,9 (minus 0,1).
Neuer CDU-Vorsitzender
Zurzeit bewerben sich drei Kandidaten um den CDU-Bundesvorsitz. Dabei trauen die meisten (35 Prozent) Friedrich Merz zu, die CDU erfolgreich in die Zukunft zu fĂŒhren, 26 Prozent halten Norbert Röttgen dafĂŒr am geeignetsten und 14 Prozent Helge Braun. Bei den AnhĂ€ngern der CDU/CSU liegt Merz mit 51 Prozent noch deutlicher vor Röttgen (23 Prozent) und Braun (10 Prozent).
Foto: Wird bei uns zum Schutz vor Corona getan? (c) ZDF und Forschungsgruppe Wahlen