Mit neuen Zöllen will US-PrĂ€sident Donald Trump die EU dazu bringen, sich fĂŒr US-amerikanische Automarken zu öffnen. Doch Experten widersprechen: Nicht Handelsschranken oder Zölle seien schuld am schwachen Abschneiden der US-Autobauer in Europa, sondern deren Modelle.
«Das ist das groĂe Problem der US-Hersteller, die GeschmĂ€cker der europĂ€ischen Konsumenten einfach nicht zu treffen», sagt Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. «Die haben eigentlich nichts anzubieten, was bei uns gröĂere Marktanteile gewinnen könnte.»
Einzige Ausnahme sei Tesla, fĂŒgt Bratzel hinzu. «Aber Tesla hat jetzt andere Probleme.» Im ersten Quartal war der Absatz des E-Auto-Herstellers um 13 Prozent abgesackt. Grund dĂŒrfte auch wachsende Kritik an Tesla-Chef und Trump-Berater Elon Musk sein.
Trump wirft EU unfairen Wettbewerb vor
Trump hatte die seit Donnerstag geltenden Zusatzzölle von 25 Prozent auf Importautos damit begrĂŒndet, dass Europa sich zu sehr abschotte. «Einer der GrĂŒnde, warum ich Zölle einfĂŒhre, ist der, dass wir Millionen ihrer Autos nehmen – BMW, Volkswagen, Mercedes-Benz», sagte der 78-JĂ€hrige. Gleichzeitig sei es «fast unmöglich», US-Autos in die EU auszufĂŒhren.
Die Zahlen scheinen Trump zunÀchst recht zu geben: WÀhrend im vergangenen Jahr fast 450.000 Autos aus Deutschland in die USA gingen, waren es in umgekehrter Richtung nur 136.000, berichtet der Branchenverband VDA.
Und wĂ€hrend die USA bisher – vor EinfĂŒhrung des 25-Prozent-Aufschlags – nur 2,5 Prozent Zoll auf Pkw aus Europa erhoben, liegt der Satz der EU fĂŒr US-Fahrzeuge bei 10 Prozent.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 04. April 2025