Magdeburg. Auf der Reise von Quedlinburg nach Merseburg machte Otto der Große am 9. April 973 Halt in Walbeck. Dieses Ereignis jährt sich 2023 zum 1050. Mal. Aus diesem Anlass wird auf dem Sonnenschloss Walbeck am Ostersonntag gefeiert. Mit Live-Musik, Kinderprogramm, einer Ausstellungseröffnung und einer Feuershow wird von 14:00 bis 18:00 Uhr ein bunter Veranstaltungsrahmen geboten.
Walbeck war in ottonischer Zeit ein gut ausgestatteter Königshof, den der Kaiser bereits 951 seiner zweiten Frau Adelheid übergeben hatte. Nachdem Otto 973 gestorben war, übertrug seine Witwe Walbeck an das Stift Quedlinburg, dessen Äbtissin Mathilde den Königshof in ein Benediktinerinnenkloster umwandeln ließ. Hier wurde das Andenken an Kaiser Otto bis zur Reformation im 16. Jahrhundert wachgehalten. Im Jahr 1677 erwarb die Familie von Eltz das ehemalige Kloster Walbeck. Es entstand ein repräsentatives Schloss, in dem noch heute Reste des Refektoriums und Kreuzganges aus der Zeit der Benediktinerinnen entdeckt werden können.
Nach Besitzwechseln in der Familie Eltz und deren Nachfolgern wurde das Schloss Walbeck nach 1945 zu einem volkseigenen Gut mit landwirtschaftlichem Lehrbetrieb umgestaltet. Seit 2011 besitzt die Familie Endres das Schloss und setzt dessen Sanierung in Verbindung mit Photovoltaik um. Walbeck besitzt seitdem ein „Sonnenschloss“. Ein 2015 gegründeter Förderverein kümmert sich heute um den Erhalt des Schlosses und organisiert kulturelle Veranstaltungen. Am Ostersonntag 2023 können sich Besucherinnen und Besucher mit diesem historisch spannenden Ort vertraut machen.
Die Veranstaltung finden im Rahmen des Netzwerkprojektes „Des Kaisers letzte Reise“ statt, das vom Zentrum für Mittelalterausstellungen in Magdeburg im Jubiläumsjahr 2023 koordiniert wird. Weitere Informationen und Veranstaltungen gibt es auf www.deskaisersletztereise.de
Foto: Das Sonnenschloss Walbeck bei Hettstedt im Südharz.
(c) Zentrum für Mittelalterausstellungen / Viktoria Kühne