Zugunglück von Langenweddingen: Grabstätte mit Hilfe von Spenden aufgewertet

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Magdeburg. Auf dem Westfriedhof (Foto) konnte jüngst mit Unterstützung von Spenderinnen und Spendern die umfassende Aufwertung der Grabanlage der Opfer des Zugunglücks von Langenweddingen aus dem Jahr 1967 abgeschlossen werden. Durch eine Änderung der Richtlinien können Spenden auf den kommunalen Friedhöfen nun wirkungsvoller eingesetzt werden.
 
„Wir freuen uns sehr, dass wir die Grabanlage für die Opfer des Zugunglücks von Langenweddingen mit Hilfe von Spenden erneuern konnten. Mein herzlicher Dank gilt den Spenderinnen und Spendern, die die Maßnahme mit Initiativspenden in Höhe von rund 1.300 Euro unterstützt haben“, erklärt Stefan Matz, Leiter des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (SFM).
 
Für insgesamt rund 42.000 Euro wurden die Gehwegplatten der historisch bedeutsamen Grabanlage wiederhergestellt sowie die stark verschmutzten Grabmale gereinigt. Darüber hinaus wurde die veraltete Bepflanzung durch klima- und insektenfreundliche Stauden ersetzt. Seither gestalten Bergenien, Silberglöckchen, Storchenschnabel, Salbei, Kissenastern und kleine Fetthennen das Umfeld der Grabanlage. Darüber hinaus setzen Tulpen im Frühjahr frische Akzente.
 
Friedhöfe als Begegnungs- und Erinnerungsstätten
 
Die deutsche Friedhofskultur wurde unlängst in den Katalog des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Mit dieser Auszeichnung wurde unter anderem der Wert der Friedhöfe als kulturelle Begegnungsorte, die mit ihrem oftmals parkähnlichen Charakter nicht nur Menschen verbinden, sondern auch einen immensen Beitrag zur Biodiversität der Städte leisten, gewürdigt. Darüber hinaus bilden Friedhöfe öffentliche Identifikationsorte, die neben der individuellen Trauerarbeit auch Stadtgeschichte erlebbar machen. Aufgrund der Verbindung zu diesen Institutionen kommt im Sinne des bürgerschaftlichen Engagements immer wieder der Wunsch auf, mit einer Spende zu unterstützen oder mitzugestalten.
 
Durch eine Änderung der Richtlinien ist es dem Eigenbetrieb SFM seit einiger Zeit möglich, auch auf Friedhöfen, Spendengelder für den Erhalt, die Gestaltung und Aufwertung von Friedhofsanlagen ohne wirtschaftlichen Nachteil zum Einsatz zu bringen.
 
Restaurierung der Freidenkersäule von Carl Krayl
 
Bereits anlässlich des 90. Geburtstages des mittlerweile verstorbenen Architekten Bruno Krayl wurde die Freidenkersäule auf dem Westfriedhof, die Seinerzeit durch seinen Vater, den Bauhausarchitekten Carl Krayl, geschaffen wurde, um eine Beschriftung ergänzt. Die Freidenkersäule wurde vor einigen Jahren umfassend im Auftrag des Eigenbetriebes SFM restauriert. Nun setzt sie witterungsbedingt wieder Patina an. Gerade für die Unterhaltung solcher pflegeintensiven historischen Monumente stellen Spenden eine bedeutende Unterstützung dar.

Text/Foto: Landeshauptstadt Magdeburg am 26. September 2024